Olga Perl

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Perl, Olga
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Jellinek, Olga
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  33844
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 3. Juni 1891
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 13. Dezember 1948
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Malerin, Künstlerin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung  17. Dezember 1948
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Südwestfriedhof
Grabstelle Gruppe 58, Reihe 6, Nummer 7
  • 12., Zenogasse 5 (Wirkungsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Olga Perl (geb. Jellinek), * 3. Juni 1891, † 13. Dezember 1948, Landschaftsmalerin.

Biographie

Olga Jellinek wurde als dritte von sechs Töchtern des einer mährischen Rabbinerfamilie entstammenden Mendel Emanuel Jellinek und der Wilhelmine Theresia Unger geboren.

Sie besuchte die Volks- und Bürgerschule in Währing. Ihr kunstinteressierter Zahnarzt erkannte zufällig ihr zeichnerisches Talent, als er mitbekam, dass sie die anderen Patientinnen und Patienten im Wartezimmer portraitierte. Durch seine Vermittlung wurde sie in die Malschule von Professor David Kohn aufgenommen, der sie unentgeltlich unterrichtete. Kohn verschaffte seiner Musterschülerin etliche Aufträge, wie das Bemalen von Holz- und Elfenbeinfächern und später vor allem Kopien großer Meister. Für die Kunstgalerie Welz arbeitete Perl regelmäßig als Kopistin, denn zu Zeiten des Ersten Weltkriegs waren Portraits von Angehörigen des Kaiserhauses sehr gefragt. In dieser Zeit bezog sie auch ihr eigenes Atelier in der Zenogasse 5 in Meidling.

Nach Ende des Ersten Weltkriegs gingen die Kopieraufträge allerdings rasant zurück, bis die Galerie ganz geschlossen wurde. Olga Jellinek konnte sich wieder ihrer wirklichen Leidenschaft, der Landschaftsmalerei, widmen. Um finanziell über die Runden zu kommen, malte sie beispielsweise gegen Naturalien für Gastwirte und Weinlieferanten.

Im Rahmen eines geselligen Beisammenseins im Vergnügungsetablissement Tivoli in Meidling lernte sie den Bildhauer Karl Perl kennen, den sie 1922, nachdem sie zum Christentum konvertiert war, heiratete. 1924 wurde ihre Tochter Ilse geboren.

1938 flohen einige Verwandte vor dem nationalsozialistischen Regime in die USA und nach Großbritannien, ein Cousin starb in einem Konzentrationslager. Olga Perl war durch ihre regelmäßigen Messbesuche in ihrer Nachbarschaft als Katholikin bekannt, niemand vermutete ihre jüdische Abstammung. Da Karl Perl als freischaffender Künstler der deutschen Kunstkammer beitreten musste, sollte er für sich und seine Frau den "Ariernachweis" erbringen, was er natürlich nicht konnte:

Olga Perl selbst lebte in der NS-Zeit in ständiger Angst, als geborene Jüdin entdeckt zu werden, was sich zunehmend negativ auf ihre Gesundheit auswirkte. Auch das Ende der Naziherrschaft und der Wegfall der ständigen Bedrohung brachten keine gesundheitliche Besserung. Am 13. Dezember 1948 starb Olga Perl im Allgemeinen Krankenhaus an den Folgen einer Schilddrüsen-Hypertrophie. Auf dem Grab am Südwestfriedhof, in dem später auch ihr Mann Karl Perl beigesetzt wurde, befindet sich seine Plastik "Trauernde Muse".

Im März 2007 wurde der Olga-Perl-Weg in Meidling nach ihr benannt.

Literatur

  • Peter Autengruber, Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. Wien: Pichler Verlag 2014, 9. Auflage, S. 221
  • Ilse Porter: Karl Perl und Olga Jellinek. In: Meidling. Blätter des Bezirksmuseums 31 (1992), S. 51-72
  • Rathauskorrespondenz, 10.09.2014
  • Autobiography of Ilse Maria Olga Perl Porter

Weblinks