Oppolzerhaus
Oppolzerhaus (8, Alser Straße 25, abgetrennt von Laudongasse 18), wurde nach dem 1856-1871 dort wohnenden Johann Ritter von Oppolzer benannt, dessen Sohn Theodor Ritter von Oppolzer sich im Haus eine Privatsternwarte einrichtete (die allerdings beim Umbau des Hauses verschwand). Die allegorischen Figuren über dem Portal des Hauses wurden in den Hoftrakt übertragen.
Im Haus hatte zuvor die Schriftstellerin Karoline Pichler gewohnt, die hier am 9. Juli 1843 starb. Ihre Mutter, Karoline von Greiner, hatte zwischen Alser Straße und Laudongasse ein Grundstück erworben und dort 1802 das Haus erbauen lassen, das 1816 in den Besitz der Tochter überging. Pichlers Salon war jahrzehntelang der Sammelplatz des damaligen geistigen Wien. Im stadtwärts gelegenen Nachbarhaus (8, Alser Straße 23) befand sich das von Joseph II. 1784 gegründete Findelhaus.
Literatur
- Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 113 f.
- Karoline Pichler: Denkwürdigkeiten aus meinem Leben (Hg. Emil Karl Blümml), 2 Bände. 1914
- Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 223