Otto Mayrhofer-Krammel

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Mayrhofer-Krammel, Otto
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Mayrhofer, Otto
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. med., Dr. h.c. mult., Univ. Prof.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  34086
GNDGemeindsame Normdatei 109291689
Wikidata Q19297783
GeburtsdatumDatum der Geburt 2. November 1920
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum 21. Juni 2024
SterbeortSterbeort Wien 4066009-6
BerufBeruf Anästhesist, Arzt
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 17.07.2024 durch WIEN1.lanm09kka
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
  • 7., Westbahnstraße 60 (Geburtsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Kulturpreis der Stadt Baden (Verleihung: 1973)
  • Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (Verleihung: 25. Oktober 1976)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 11. Februar 1986, Übernahme: 11. Juni 1986)
  • Großes silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
  • Goldenes Ehrenzeichen der Ärztekammer für Wien


Otto Mayrhofer-Krammel, * 2. November 1920 Wien, † 21. Juni 2024 Wien, Arzt, Anästhesist.

Biografie

Geboren als Otto Mayrhofer (nach dem 2. Ehemann der Mutter Mayrhofer-Krammel) wuchs Otto Mayrhofer-Krammel in Wien und Baden auf. Er leistete nach der Matura ab Oktober 1938 seinen Militärdienst in der deutschen Wehrmacht (Funker/Telefonist bei der Fliegerabwehr, Sanitätstruppe der Luftwaffe). Parallel dazu absolvierte er ab Jänner 1940 ein Medizin-Studium an der Universität Wien, das er 1944 mit der Promotion abschloss. 1945 begann er am Pathologischen Institut zu arbeiten, 1946 nahm er eine Stelle an der 2. Chirurgischen Universitätsklinik an. Um die Grundlagen der modernen Anästhesiologie zu erlernen verbrachte er 1947/1948 ein halbes Jahr in Großbritannien (London, Glasgow). Ab 1948 unterrichtete Mayrhofer-Krammel zunächst an der 2. Chirurgischen Universitätsklinik, später auch in der 1. Frauenklinik. 1949/1950 folgte ein Aufenthalt am Presbyterian Medical Center an der Columbia University in New York, wo er seine Fachausbildung beendete.

Zurück in Wien rief Mayrhofer-Krammel 1951 die Österreichische Fachgesellschaft für Anästhesiologie (heute: Österreichische Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin) ins Leben, der er wiederholt als Präsident vorstand. Es war dies eine der ersten Anästhesie-Fachgesellschaften Europas. 1952 gründete er mit den beiden Anästhesisten Werner Hügin und Rudolf Frey die erste deutschsprachige Fachzeitschrift für Anästhesie "Der Anaesthesist" (heute: "Die Anaesthesiologie") und gab sie bis 1991 heraus.

1955 folgte die Habilitation an der Universität Wien, womit er der erste habilitierte Anästhesist Österreichs war. Ab 1958 war Krammel-Mayrhofer Lehrbeauftragter und Leiter der klinischen Anästhesieabteilung am Neuen Allgemeinen Krankenhaus (AKH). 1961 übernahm er eine außerordentliche Professur am neu gegründeten Institut für Anästhesiologie an der Universität Wien, das er auch als Vorstand leitete. 1967 wurde Mayrhofer-Krammel ordentlicher Professor, 1976 Prodekan der Medizinischen Fakultät der Universität Wien.

Krammel-Mayrhofer war 1963 federführend an der Einrichtung der ersten beiden Intensivstationen Österreichs, die direkt an die Chirurgie angeschlossen waren, beteiligt. Ihnen kam die Vorreiterrolle für die gesamte Intensivmedizin des Landes zu. 1967 übernahm er die Leitung der Universitätsklinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin und leitete sie bis zu seiner Emeritierung 1991.

Mayrhofer-Krammel setzte bedeutende Impulse in den Feldern der Reanimation sowie der Notfall- und Katastrophenmedizin. Seine Forschungsbereiche waren die Klinische Medizin, Anästhesiologie, operative Intensiv-Medizin, Schmerz-Therapie und Notfall-Medizin. Er gilt als Begründer der österreichischen Anästhesiologie und Intensivmedizin.

1975 wurde Mayrhofer-Krammel von der American Society of Anesthesiologists als erster ausländischer Vortragender eingeladen, die prestigeträchtige Rovenstine Lecture in Washington zu halten. Mayrhofer-Krammel war von 1972 bis 1976 Präsident der World Federation of Societies of Anaesthesiologists, Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften sowie der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina. Er wurde mit zahlreichen Ehrendoktoraten bedacht, vielfach ausgezeichnet und war Ehrenmitglied in zahlreichen Anästhesigesellschaften weltweit, etwa in Russland, Australien, Kuba und Bolivien.

Otto Mayrhofer-Krammel war verheiratet und Vater eines Sohnes. Er verstarb mit 103 Jahren 2024 in Wien.

Werke (Auswahl)

  • Otto Mayrhofer-Krammel [Hg.]: Kohlenhydrate in der Infusionstherapie. Grundlagen und neue Aspekte. Wien (u. a.): Springer Verlag 1978
  • Otto Mayrhofer-Krammel / Norbert Hammer: Reanimation und Schockbekämpfung am Verkehrsunfallort. Ein zusammenfassender Leitfaden. Wien: Kuratorium für Verkehrssicherheit o. J.
  • Otto Mayrhofer: Self-Experiments With Succinylcholine Chloride. A New Ultra-Short-Acting Muscle Relaxant. In: British Medical Journal 1 (1952), S. 1332–1334

Literatur

Weblinks