Pangraz Kreuzer
Kreuzer Pangraz, * frühestens um 1404 (eher jedoch erst um 1410) Stollhofen bei Traismauer, Niederösterreich, † 8. Jänner 1478 Wien (laut Acta facultatis medicae, II, S. 207), Arzt.
Er wurde 1424 in die Universität Wien immatrikuliert (was nicht unbedingt mit dem Studienbeginn gleichzusetzen ist, weil viele Eltern ihre Söhne vorsorglich bereits während der Gymnasialzeit immatrikulieren ließen) und studierte an dieser Medizin (Lizenziat 1436, Examen im Mai). Bereits im April 1436 wurde er zum Dekan gewählt, im Oktober dieses Jahres zum Rektor. Bis 1474 wurde er weitere 10 Mal zum Dekan bestellt; 1444 verfasste er für den Abt und Konvent von Melk einen Pesttraktat, 1447 wurde er zum Superintendenten der Fakultät bestellt und 1459 wirkte er mit Dr. Johannes Kirchhaim bei einer Anatomie als Lektor mit. 1451 erwarb er um 500 Pfund Pfenning das Haus Seilergasse 14, das er 1472 seinem Sohn Christoph überschrieb (der den Erlös von 400 Pfund Pfenning für eine Messstiftung verwendete). Kreuzer besaß Weingärten am vorderen Alseck und in Perchtoldsdorf. Kreuzer erwarb sich um die medizinische Fakultät der Universität große Verdienste.
Literatur
- Harry Kühnel: Mittelalterliche Heilkunde in Wien. In: Studien zur Geschichte der Universität Wien V (1965), S. 76 (Quellenangaben)
- Karl Schrauf [Hg.]: Acta facultatis medicae universitatis Vindobonensis... Band 2. Wien: Doctorencollegium 1899