1., Schulhof 6 (Konskriptionsnummer 413), Parisergasse 2.
Das Haus kam nach der Judenvertreibung des Jahres 1421 (siehe Geserah) in den Besitz der Gemeinde. Diese verkaufte es vermutlich im Jahr 1422, da der neue Besitzer am 1. Oktober 1422 vom Karmeliterkloster die Erlaubnis erhielt, eine Tür zum Karmeliterfriedhof auszubrechen und eine Wasserrinne von seinem Dach dorthin zu leiten. Im Grundbuch wurde der Verkauf aber erst am 13. Dezember 1424 vermerkt. Im Jahr 1545 wurde der "große Stock" an den Steinmetz Benedikt Khölbl verkauft, der unter anderem den 1529 beschädigten Turm der Kirche Maria am Gestade wiederherstellte. Somit war das Haus besitzrechtlich geteilt und hatte bis 1667 jeweils mindestens zwei Besitzer. In diesem Jahr erwarb Johann Jakob Kürner, der zu den bedeutendsten Buchdruckern und Verlegern seiner Zeit zählte und bereits seit 1665 im Besitz des "großen Stockes" war, auch den anderen Teil des Hauses.
Am 20. Oktober 1910 kaufte der "Tierschutzverein Wien" (ab 1915 Wiener Tierschutzverein) das einfache Barockhaus, dessen Baujahr nicht bekannt ist.
Gewerbe und Firmen innerhalb des Hauses im Laufe der Jahre
Literatur
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 2, 3. Teil. Wien ²1953 (Manuskript im WStLA), S. 483-486