Paul Eduard von Schoeller

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Schoeller, Paul Eduard von
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Geheimer Rat
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  29512
GNDGemeindsame Normdatei 143437364
Wikidata Q2059380
GeburtsdatumDatum der Geburt 15. Juni 1853
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 2. November 1920
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Industrieller
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung  4. November 1920
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Friedhof Grinzing
Grabstelle Gruppe ML, Nummer 12

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Franz-Joseph-Orden


Schoeller Paul Eduard von * 15. Juni 1853 Wien, † 2. November 1920 Wien, Großindustrieller. Entstammte der Wiener Linie der Familie; Sohn des Mitinhabers der Großhandlung "Schoeller & Co." (Johann) Paul von Schoeller (* 27. März 1808 Düren, Jülich [Deutschland], † 4. November 1892 Wien).

Nach dem Studium am Eidgenössischen Polytechnikum in Zürich trat er 1874 in die Firma seines Onkels Alexander von Schoeller ein. Er leitete die Ebenfurther Mühle, die er ausbaute, erhielt 1882 die Konzession für die Eisenbahnlinie Wittmannsdorf - Leobersdorf - Ebenfurth, kaufte 1894 die "Wiener Bäcker-Dampfmühle" und wurde 1889 Mitinhaber des Großhandlungshauses "Schoeller & Co." in Wien. Als sich sein Bruder Gustav Adolph immer stärker aus der Firmenleitung zurückzog, übernahm Schoeller nach wenigen Jahren die alleinige Leitung des Unternehmens, das unter ihm (in Fortsetzung des Lebenswerks seines Onkels) die größte wirtschaftliche Ausdehnung und Bedeutung erlangte. Einen Schwerpunkt der Unternehmensstrategie bildete die Stahlindustrie; 1889 wurde das Ternitzer Werk als "Ternitzer Stahl- und Eisenwerke von Schoeller & Co." zur Gänze in den Besitz der Familie übernommen, erweitert und (durch den Einsatz der Elektrizität und des Siemens-Martin-Verfahrens) modernisiert.

1898 löste er in der Hütteldorfer Brauerei seinen Bruder ab. Er nahm auf zahlreiche Unternehmungen maßgeblichen Einfluss: 1895-1919 als Präsident der Börse für landwirtschaftliche Produkte (Neuorganisation, Aufrechterhaltung der großen Saatenmärkte in Wien), ab 1892 lebenslängliches Mitglied des Herrenhauses, 1903-1909 Präsident des Zentralverbands der Industriellen Österreichs, ab 1909 Präsident der niederösterreichischen Handels- und Gewerbekammer, 1907 Mitbegründer des Technischen Museums, 1903-1908 Kurator des Oesterreichischen Museums für Kunst und Industrie (großer Kunstmäzen und Förderer der bildender Künste), 1904 Mitglied des Industrierats im Handelsministerium, Kuratoriumsmitglied der 1898 begründeten "Kaiser-Franz-Joseph-Jubiläumsstiftung für Volkswohnungen und Wohlfahrtseinrichtungen".

Franz-Joseph-Orden, Geheimer Rat (1918); ab 1892 Generalkonsul von Großbritannien in Wien; zahlreiche in- und ausländische Auszeichnungen.

Literatur

  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd. (weitere Literatur)
  • W. Weckbecker: Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Band 8. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1935, S. 167 ff.
  • Schoeller-Bleckmann: Bericht zum 100jährigen Bestand der Edelstahlwerke (ohne Jahr), S. 21 f.
  • H. Freiherr von Dumreicher: 100 Jahre Haus Schoeller (²1934), S. 22 f., 50f.
  • Heinrich Benedikt: Alexander von Schoeller. 1958, besonders S. 116, 118, 180, 185, 189
  • F. Mathis: Big Business in Österreich. Band 1. 1987, S. 260
  • Neue Freie Presse, 16.12.1902, 03.11.1920 und 04.11.1920
  • Neues Wiener Tagblatt, 03.11.1920
  • Wiener Zeitung, 03.11.1920