Paul Müller
Müller Paul, * 22. Juni 1895 Wien, † 9. November 1948 Wien, Historiker. Studierte ab 1915 an der Universität Wien (Dr. phil. 1920), hospitierte bis 1922 an der Österreichischen National Bibliothek, wirkte danach bis 1926 als Privatlehrer und 1926-1931 an der Wirtschaftlichen Höheren Lehranstalt des Wiener Frauen-Erwerb-Vereins. 1934 habilitierte er sich für Neuere Geschichte und wurde 1939 Dozent (im Beamtenverhältnis). 1946 wurde Müller ao. Prof. und Mitvorstand des Historischen Seminars. Seine Forschungen konzentrierten sich auf österreichische Geschichte mit besonderer Berücksichtigung der Gegenreformation (Ein Prediger wider die Zeit. Georg Scherer, 1933) und der Revolution 1848 (wissenschaftliche Biographie von Feldmarschall Windisch-Graetz); im Jahrbuch veröffentlichte er 1942 „Beiträge zur Geschichte des österreichischen Kalenderwesens". Müller erwarb sich hohe Verdienste um den Wiederaufbau des Seminarbetriebs nach 1945 und hat in der Lehrtätigkeit, solange die Lehrkanzel nach Kriegsende unbesetzt war, überdurchschnittliche Leistungen erbracht; den sich selbst zugemuteten Anstrengungen ist er erlegen.
Literatur
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
- [Joseph] Kürschners deutscher Gelehrtenkalender. Bio-bibliographisches Verzeichnis deutschsprachiger Wissenschaftler der Gegenwart. Berlin: de Gruyter / München: Saur 1935-1941
- Die Feierliche Inauguration des Rektors der Wiener Universität für das Studienjahr 1949/50. Wien: Selbstverlag der Universität 1949, S. 35 f.
- Die Presse 12.11.1948, 31.12.1948