Peter Mitterhofer

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Mitterhofer, Peter
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  10075
GNDGemeindsame Normdatei 118734253
Wikidata Q2077094
GeburtsdatumDatum der Geburt 20. September 1822
GeburtsortOrt der Geburt Partschins im Vintschgau
SterbedatumSterbedatum 27. August 1893
SterbeortSterbeort Partschins im Vintschgau
BerufBeruf Tischler, Erfinder
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Ostmauer der Kirche (Friedhof Partschins)
Grabstelle

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Mitterhofer Peter, * 20. September 1822 Partschins im Vintschgau (das Geburtshaus existiert nicht mehr; Gedenktafel an Marie Steidls ererbtem „Zimmerhaus im Obergarten"), † 27. August 1893 ebenda (Friedhof Partschins, an der Ostmauer der Kirche), Tischler, Zimmerer, Erfinder der Schreibmaschine, Gattin (1862) Marie Steidl, Zimmermannstochter (1816-1892). Entstammte einer Bauernfamilie, erlernte die Tischlerei und später das Zimmermannshandwerk, bekundete jedoch frühzeitig Interesse für Mechanik. 1866 gelang es ihm, aus Holz- und Blechteilen den ersten brauchbaren Schreibapparat herzustellen (nur für Blindenschrift), im selben Jahr schuf er eine verbesserte zweite Schreibmaschine, mit der er zu Fuß nach Wien wanderte; von Franz Joseph I. erhielt er (nach Begutachtung durch das Polytechnische Institut) eine Subvention von 200 Gulden. Daraufhin entwickelte er 1867 in Partschins ein drittes Modell, mit dem bereits Groß- und Kleinbuchstaben sowie Ziffern und Unterscheidungszeichen geschrieben werden konnten, bis 1869 noch ein viertes (vielleicht sogar fünftes) Modell, mit dem er 1870 nochmals nach Wien wanderte (und diesmal vom Kaiser 150 Gulden erhielt); Drei Schreibmaschinen haben sich erhalten. Zu einer Patentanmeldung oder gar industriellen Verwertung kam es nicht; das Polytechnische Institut hatte in seinem Gutachten (1867) dem Erfinder zwar attestiert, dass ihm die „Überwindung der eigentlichen Schwierigkeiten in sehr vollkommener Weise" gelungen sei, indes „eine eigentliche Anwendung des Apparates wohl nicht zu erwarten sei". Das US-Patent der von den Amerikanern Sholes, Soule und Glidden erfundenen Schreibmaschine kaufte 1868 der Waffenfabrikant Remington, der 1873 mit der Serienproduktion begann. Gedenktafel (mit Bronzerelief von Mario Petrucci) 6, Gumpendorfer Straße 130. Mitterhofergasse.

Literatur

  • Wilhelm Kosch: Das katholische Deutschland. Biographisch-bibliographisches Lexikon. Augsburg: Literarisches Institut von Haas und Grabherr 1938
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Österreichische Naturforscher und Techniker. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Gesellschaft für Natur und Technik 1951, S. 146 f.
  • Walter Pollak [Hg.]: Tausend Jahre Österreich. Eine biographische Chronik. Band 2. Wien / München: Jugend & Volk 1973, S. 409 ff.
  • Erich Kurzel-Runtscheiner: Peter Mitterhofer und die Erfindung der Schreibmaschine. In: Der Schlern 26 (1952), S. 442 ff.
  • Rudolf Granichstaedten-Czerva: Peter Mitterhofer, Erfinder der Schreibmaschine. Ein Lebensbild. Wien: Verein deutsch-österreichischer Ingenieure 1924
  • Maria Habacher: Österreichische Erfinder. Werk und Schicksal. Wien: Bergland-Verlag 1964, S. 49 ff.
  • R. Krcal: 100 Jahre Schreibmaschine. In: Blätter für Technikgeschichte 26 (1964), S. 87 ff.
  • Willy Kreitz: Das unterdrückte Genie. In: Salzburger Nachrichten, Österreich Ausgabe, 21.08.1993