Pfannsches Mineralbad
Pfannsches Mineralbad (12., Mandlgasse 4). Als 1819 Josef Pfann, der Besitzer eines Hauses in der Fahrstraße (Untermeidling 42 [Niederhofstraße 14]) seinen Brunnen vertiefen ließ, verlor sich das Wasser und man stieß bei 120 Fuß auf einen Felsen. Dieser wurde durchbohrt, worauf schwefelhaltiges Wasser so mächtig hervorbrach, dass sich die Arbeiter kaum retten konnten. Bei einer Untersuchung der Wasserzusammensetzung (1820) erkannte man die Eignung der Quelle für Trink- und Badekuren und errichtet daraufhin eine Badeanstalt nebst "Traiterie" und einem kleinen Tempel über der Quelle. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war das Bad stark frequentiert: zwischen sechs Uhr früh und acht Uhr abends stellte ein Gesellschaftswagen stündlich die Verbindung zur Stadt her. 1910 wurde das Pfannsche Mineralbad umgebaut (Neubau nach Plänen von Architekt Quidenus). Die Eröffnung des auf dem Badeareal errichteten Parks erfolgte am 26. April 1984.
Literatur
- Karl Hilscher: Das "Pfann'sche Mineralbad" in Wien 12. In: Monatsblatt des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1919-1938. Band 15, 1931, S. 167 ff.
- Prüfung der Pfann'schen Mineralquelle zu Untermeidling nächst Schönbrunn nach ihren physikalischen und chemischen Eigenschaften (1823, ²1835)
- Luise Roubal: Vom Pfannschen Bad zum Hermann-Leopoldi-Park. In: Meidling. Blätter des Bezirksmuseums. Wien: Verein zur Erhaltung und Förderung des Meidlinger Heimatmuseums 19/1988, S. 5 ff.
- Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Meidling. Vom Wienfluß zum Wienerberg. Wien: Mohl 1992, S. 144 ff.
- Alfred Auer: Kurstadt Wien (²1985), S. 34