Philipp Lambacher
Philipp Jakob Lambacher, * um 1700, † 9. November 1774 Stadt 477 (alter Kienmarkt; 1, Sterngasse 3), städtischer Archivar und Bibliothekar, Rechtshistoriker.
Zunächst Konzipist beim Wiener Stadtrat und in dieser Eigenschaft auch für das städtische Archiv zuständig, begann Lambacher 1733 mit der Ordnung der Bestände der alten Stadtbibliothek (Auftrag am 29. Jänner); am 29. August 1733 verlieh ihm der Stadtrat den erstmals vergebenen Titel eines Stadtbibliothekars, doch blieb Lambacher gleichzeitig auch Stadtkonzipist.
1738 wurde die Bibliothek räumlich vergrößert und nach Materien geordnet, 1743 konnte Lambacher der Stadt die Graf Oedtsche Privatbibliothek sichern. 1744 war ein alphabetischer Autorenkatalog in Arbeit ("Catalogus autorum universalis bibliothecae Vindobonensis civicae juxta seriem alphabeticum digestus", heute in der Handschriftensammlung der Österreichischen Nationalbibliothek). Im selben Jahr erhielt Lambacher einen städtischen Sekretärposten. Um 1750 begann er mit der Erstellung eines illustrierten Katalogs der bedeutendsten Bücher der (alten) Stadtbibliothek. Anfang der 1750er Jahre dürfte er sein Lebenswerk, die Einrichtung von Bibliothek und Archiv (beide im Alten Rathaus untergebracht), im großen und ganzen abgeschlossen haben. Über eigenes Ansuchen erhielt er am 12. Jänner 1754 von Maria Theresia eine Remuneration.
Literatur
- Franz Baltzarek: Die Wiener Stadtbibliothek 1690-1780. In: Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1946 - lfd. 25 (1970), S. 69 ff.
- Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891