Pius Parsch

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Parsch, Pius
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Parsch, Johann
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Can.reg., Dr.Theol., Univ.Prof.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  4212
GNDGemeindsame Normdatei 118789759
Wikidata Q322540
GeburtsdatumDatum der Geburt 18. Mai 1884
GeburtsortOrt der Geburt Olmütz
SterbedatumSterbedatum 11. März 1954
SterbeortSterbeort Klosterneuburg
BerufBeruf Theologe, Liturgiereformer, Schriftsteller
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Chorherrengruft der Kirche St. Gertrud in Klosterneuburg
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Parsch Pius (eigentlich Johann), * 18. Mai 1884 Olmütz, Neustift 91, Mähren (Olomouc, Tschechische Republik), † 11. März 1954 Klosterneuburg (Oberer Stadtfriedhof, Chorherrengruft), Theologe, Liturgiereformer, Schriftsteller. Trat nach Absolvierung des Gymnasiums in Olmütz 1904 ins Augustiner-Chorherrenstift Klosterneuburg ein und wurde am 16. Juli 1909 zum Priester geweiht. Parsch war 1909-1913 Aushilfsseelsorger in der Piaristenpfarre Maria Treu (8), 1913-14 Lehrer für Pastoraltheologie an der Hauslehranstalt des Stifts Klosterneuburg, 1915-1918 Feldkurat der österreichischen Armee. Nach dem Ersten Weltkrieg kehrte er ins Stift zurück; er gründete Kongregationen für Hochschüler (1919) und für junge Mädchen (1922). Aus seinen Bibelstunden über das Leben Jesu entwickelte Parsch seine bahnbrechenden Aktivitäten zur Modernisierung der kirchlichen Liturgie (Messe in deutscher Sprache, stärkere Einbindung der Gemeinde), die später vom zweiten Vatikanischen Konzil aufgegriffen wurden. Mittelpunkt seiner Tätigkeit wurde die aus dem 12. Jahrhundert stammende ehemalige Stiftsspitalskirche St. Gertrud in Klosterneuburg (dort 1922 erste Gemeinschaftsmesse, 1936 Umgestaltung der Kirche nach seinen Vorstellungen: Gemeinden in der Wiener Annakirche, 1923 in der Gersthofer Kirche und 1924 in der Kahlenberg-Kirche). 1928 gründete Parsch in Klosterneuburg Druckerei und Verlag, bereiste im selben Jahr München, Köln und Berlin, nahm 1930 am liturgischen Kongress in München teil und zelebrierte 1933 am Katholikentag eine sogenannte "Betsingmesse" in Schönbrunn. Nach der Aufhebung des Stifts Klosterneuburg (29. April 1941) war Parsch bis 1946 Pfarrer in Floridsdorf, betreute aber St. Gertrud weiter. 1945 kam es zur Erneuerung der Druck- und Verlagskonzession. Eine Anzeige in Rom wegen Häresie (1950) wurde entkräftet. 1952 nahm Parsch am Eucharistischen Kongress in Barcelona teil. Pius Parsch war Verfasser von mehr als 300 Publikationen. Pius-Parsch-Platz.

Quellen

  • Biografiensammlung der Wienbibliothek im Rathaus

Literatur

  • Lucia Scherzbarg: Zwischen Partei und Kirche. Nationalsozialistische Priester in Österreich und Deutschland (1938 - 1944)
  • Lucia Scherzberg: Die katholische liturgische Bewegung – ein Diskurs über Form, Stil und Gestalt. In: Theologie.Geschichte, Beiheft 9/2017, S. 254 ff.
  • Friedrich Jaksch: Lexikon sudetendeutscher Schriftsteller und ihrer Werke. Reichenberg: Stiepel 1929
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik. Wien: Ueberreuter 1992
  • Norbert Höslinger, Theodor Maas-Ewerd (Hgg.): Mit sanfter Zähigkeit – Pius Parsch und die biblisch-liturgische Erneuerung. In: Schriften des Pius-Parsch-Instituts Klosterneuburg 4 (1979)
  • Floridsdorfer Straßenverzeichnis. In: Raimund Hinkel / Bruno Sykora: Heimat Floridsdorf mit erstem Floridsdorfer Straßenverzeichnis. Wien: A. Eipeldauer 1977, S. 73

Weblinks