Präliminarfrieden mit Georg Rákóczi
Schweden und Siebenbürger vor Wien?
Nachdem die Bedrohung Wiens durch den schwedischen General Lennart Torstensson im April 1645 abgewendet wurde, entstand im Sommer dieses Jahres erneut die Gefahr einer Eroberung der Stadt durch schwedische und siebenbürgische Truppen. Torstensson wartete auf Schloß Straßnitz an der ungarischen Grenze auf den siebenbürgischen Fürsten Georg Rákóczi der vereinbarungsgemäß seine Truppen mit den schwedischen Verbänden vereinen sollte, um die Hauptstadt der Habsburger zu belagern und zu erobern. Doch Rákóczi schickte nur Vortrupps und kam nicht. Seit Juni 1645 war ein Krieg zwischen dem Osmanischen Reich und Venedig um Kreta ausgebrochen und der Sultan wollte an der Westgrenze Ruhe haben. Deshalb beorderte er seinen siebenbürgischen Vasallen zurück.
Der Präliminarfrieden
Rákóczi begann nun mit Schweden und Kaiserlichen zu verhandeln und entschloss sich zum Frieden mit Kaiser Ferdinand III. gegen Abtretung von sieben oberungarischen Komitaten auf Lebenszeit, davon zwei erblich. Dazu erhielt die Familie Güter auf Kosten der kaisertreuen ungarischen Magnaten Esterházy, Csáky und Hommonai die vom Kaiser finanziell entschädigt werden musste. Am 27. Juli 1645 wurde in Holics die Vereinbarung geschlossen, der Präliminarfrieden am 8. August unterzeichnet und durch den Linzer Frieden von 1646 entgültig besiegelt. Indirekt hatte das Osmanische Reich die Hauptstadt des Kaisers vor einer Besetzung durch seine protestantischen Feinde im Dreißigjährigen Krieg gerettet.[1]
siehe auch Schwedeneinfall (1645)
Literatur
- Lothar Höbelt: Ferdinand III. (1608-1657). Friedenskaiser wider Willen, Graz: Ares Verlag 2008
Einzelnachweise
- ↑ Lothar Höbelt: Ferdinand III. (1608-1657). Friedenskaiser wider Willen, Graz: Ares Verlag 2008, S. 235 f.