Prater Wohltätigkeitsverein
48° 13' 7.17" N, 16° 24' 16.05" E zur Karte im Wien Kulturgut
Vereinsgeschichte
Der "Prater Wohltätigkeitsverein" wurde 1933 in Wien gegründet und unterhielt in 2., Stuwerstraße 46 ein Jüdisches Bethaus und Vereinslokal. Der Verein hatte 1938 etwa 50 Mitglieder. Im Akt der Behörde Stillhaltekommissar befindet sich eine Beschreibung des Vereinslokals: „Das Bethauslokal umfasste Raum- und Sitzmöglichkeit für höchstens 50 Personen, hatte eine ganz primitive Einrichtung, bestehend aus einigen langen Sitzbänken, langen Tischen, Gebetpulten, einer Bundeslade und Gebetbüchern, alles im Gesamtwerte von S 1.000,-“ (sic!). Der Verein wurde nach 1945 nicht wieder begründet.
"Oktoberpogrom", Arisierung des Vereinsvermögens und Vereinsauflösung 1938/1939
Bereits am 14. März 1938 wurde laut Bericht des Reichsführers SS , Außenstelle Wien 2, an den Sicherheitsdienst, Unterabschnitt Wien ein Brandanschlag auf das Bethaus verübt, das Inventar zerstört und die Schlüssel an die Hausmeisterin übergeben.[1] Damit war der Betrieb des Bethauses unmöglich geworden. Das geringe Vermögen wurde vom Stillhaltekommissar eingezogen. Die behördliche Auflösung des Vereins sowie dessen Löschung aus dem Vereinsregister durch den Stillhaltekommissar für Vereine, Organisationen und Verbände erfolgte im Verlauf des Jahres 1939. [2]
Bedeutende Rabbiner
Rabbiner des Prater Wohltätigkeitsvereins waren
- Nuchim Kornmehl, 1938 wohnhaft 2., Ausstellungsstraße 33
- Samuel D. Babad, 1938 wohnhaft 2., Obermüllnerstraße 7 [3]
Vereinsvorstand
- Der letzte Obmann war Israel Spira, Kaufmann, 1938 wohnhaft, 2., Böcklinstraße 51
- Kassier: Nathan Pell, 2., Ausstellungsstraße 29
- “Sachwalter des Vereins“: Wolf Mandel, Kaufmann, 2., Obermüllnerstraße 6.[4]
Quellen
- Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac A2/48, Schachtel 556.
- Wienbibliothek Digital Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger 1938
- Yad Vashem Archives 05/118 (Signatur im Jahr 2000).
Einzelnachweise
- ↑ Yad Vashem Archives 05/118 (Signatur im Jahr 2000).
- ↑ Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac 31 A2/48, Schachtel 556
- ↑ Elisheva Shirion: Gedenkbuch der Synagogen und Jüdischen Gemeinden Österreichs. Hg. Vom Synagogen Memorial, Jerusalem. Wien: Berger-Horn 2012 (Synagogen Gedenkbücher Deutschland und Deutschsprachige Gebiete, 5 Österreich), S. 98 und Wienbibliothek Digital Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger 1938.
- ↑ Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac 31 A2/48, Schachtel 556 und Wienbibliothek Digital Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger 1938 .