Protestantische Landschaftsschule
Landschaftsschule, protestantische. In der Absicht, den eigenen Söhnen sowie der männlichen Jugend höherer Stände eine Möglichkeit zu sorgfältige Bildung zu geben, hatten die niederösterreichischen Stände bereits 1546 die Landschaftsschule auf dem Minoritenplatz im Haus des Hans Ungnad Freiherr von Sonnegkh gegründet. Das Jahr 1554 brachte der Schule ein unvorhergesehenes Ende, als der Präzeptor Nikolaus Polites wegen seiner protestantischen Einstellung auf Betreiben des Petrus Canisius abberufen wurde.
Die Gründung einer katholischen Landschaftsschule veranlaßte die protestantischen Stände später, die eingegangene Schule im selben Gebäude wiederzueröffnen (1576). Schon zwei Jahre später (1578) wurde sie auf Betreiben Rudolfs II. neuerlich geschlossen, da dieser nunmehr gewillt war, die Überschreitung der Machtbefugnisse der Protestanten scharf zu bekämpfen.
Literatur
- Gustav Reingrabner: Zur Geschichte der protestantischen Landschaftsschule in Wien. In: Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1946 - lfd. 27 (1972), S. 314 ff.