Rannersdorfer Schloss (Schwechat, Niederösterreich, Rothmühlstraße 5; auch Rothmühle genannt).
Ursprünglich eine um 1305 errichtete Mühle, die im Grundeigentum der Johanniter stand. 1341 wurde der Besitz vom Deutschen Orden erworben. Um 1600 ließen die Grafen Ferrari de Grado neben der Mühle ein Jagdschloss mit zwei zwiebelbehelmten Ecktürmen und einem Korbbogenportal erbauen; die Kapelle enthält Stuck und Fresken aus dem 17. Jahrhundert. 1773 war Wolfgang Amadeus Mozart mit seinem Vater Leopold beim damaligen Besitzer Dr. Franz Anton Mesmer zu Gast. 1867-1935 wurde das Schloss als Fabrik verwendet (Textildruck, Ledererzeugung; zeitweise 300-400 Arbeiter), dann verfiel es.
1967 wurde es von der Stadtgemeinde Schwechat erworben und vorbildlich restauriert (Verwendung als Kulturzentrum).
Literatur
- Robert Messner: Die Landstrasse im Vormärz. Historisch-topographische Darstellung der südöstlichen Vorstädte und Vororte Wiens auf Grund der Katastralvermessung. Wien: Verband der Wissenschaftlichen Gesellschaften Österreichs 1978 (Topographie von Alt-Wien, 5), S. 167
- Rudolf Büttner: Burgen und Schlösser zwischen Wienerwald und Leitha. In: Niederösterreichische Burgen 1/4. 1966, S. 123 f.