Wolfgang Amadeus Mozart
Mozart Wolfgang Amadeus (eigentlich Joannes Chrysostomus Wolfgang Theophilus [= Gottlieb, Amadeo, Amade]), * 27. Jänner 1756 Salzburg, † 5. Dezember 1791 Stadt 970 (Kleines Kaiserhaus, 1., Rauhensteingasse 8, Teil [spätere Numerierungen CNr. 992 bzw. 934], Mozarthof [1]; St. Marxer Friedhof [Grabdenkmal von Hanns Gasser, enthüllt 6. Dezember 1859; seit 1891 Zentralfriedhof, Ehrengräberhain Gr. 32A, Nr. 55, ohne Bestattung]; Seelenmesse St. Michael 10. Dezember 1791), Komponist, Gattin (4. August 1782) Konstanze Weber (* 5. Jänner 1762, † 6. März 1842; zweiter Gatte Georg Nikolaus Nissen [ Nissen Konstanze ]).
Von seinem Vater Leopold, der in ihm zunächst ein musikalisches Wunderkind sah, wurde Mozart schon frühzeitig sowohl in Musik als auch anderen Fächern unterrichtet. 1762 führte ihn eine Konzertreise nach München und Wien, wo er vor Maria Theresia spielen durfte; er trat in der zweiten Oktoberwoche im Collaltoschen Haus (1, Am Hof 13; Collaltopalais) vor die Öffentlichkeit (Gedenktafel am Haus am 22. Juni 1956 von der Mozartgemeinde enthüllt).
Auf einer Konzertreise (1763-1766) nach Deutschland, Paris, London und Holland lernte er deutschen Komponisten (darunter Johann Christian Bach) kennen; 1767-1769 wohnte die Familie Mozart abermals in Wien; die Hoffnung, eine Anstellung am Hof zu erhalten, wurde jedoch nicht erfüllt. 1768 entstand das Singspiel „Bastien und Bastienne", das vermutlich im Frühjahr 1769 im Mesmerpalais (3, Rasumofskygasse 29) uraufgeführt wurde. Beim Besitzer des Palais, dem Arzt und Magnetiseur Franz Anton Mesmer, lernte er die blinde Pianistin Maria Theresia Paradis kennen, die Mesmer (erfolglos) behandelte; er widmete ihr später sein Klavierkonzert KV 556.
Am 7. Dezember 1768 dirigierte Mozart bei der Einweihung der Waisenhauskirche (3, Rennweg 91) in Anwesenheit Maria Theresias und Josephs II. die selbstkomponierte Chormusik für das Hochamt. 1769 erfolgte in Salzburg die Aufführung seiner Oper „La finta semplice", 1769-1771 bereiste der inzwischen zum Erzbischöflichen Hofkonzertmeister ernannte Mozart mit seinem Vater Italien. 1772 wurde er Konzertmeister der Hofkapelle in Salzburg, um anschließend neuerlich nach Italien zu gehen; um die Jahreswende 1774/1775 hielt sich Mozart wieder in München auf, 1777 reiste er nach Paris (wo am 3. Juli 1778 seine Mutter starb), kehrte jedoch 1779, ohne den erhofften Erfolg, nach Salzburg zurück, trat hier wieder seine Stelle als Hofkonzertmeister an und wurde außerdem Hoforganist des Erzbischofs.
Nach einem weiteren Aufenthalt in München kam es am 8. Juni 1781 zu einem Zerwürfnis mit dem Salzburger Erzbischof, worauf Mozart in Wien blieb und sich hier als freischaffender Künstler niederließ. Er erteilte Unterricht, veranstaltete Akademien mit eigenen Werken, oft in privaten Palais. Am 26. Mai 1782 fand das erste Augartenkonzert statt, am 11. Jänner 1783 spielte er erstmals in der Mehlgrube; Burgtheater und Kärntnertortheater waren weitere Aufführungsstätten von Akademien.
Im Auftrag des Kaisers wurde im Juli 1782 „Die Entführung aus dem Serail" aufgeführt. Mit Joseph Haydn verband Mozart echte Freundschaft, ab 1782 verkehrte er im Hause van Swietens, ab 1784 war er (ebenso wie Joseph Haydn) Freimaurer. 1786 schrieb Mozart seine erste nicht über Auftrag komponierte Oper, „Le nozze di Figaro", und dirigierte in der Schönbrunner Orangerie auf einem von Joseph II. veranstalteten Fest die über Auftrag komponierte Oper „Der Schauspieldirektor".
Im April 1787 war vermutlich Beethoven kurze Zeit sein Schüler, zur selben Zeit entstand die Oper „Don Giovanni". Am 7. Dezember 1787 wurde Mozart zum „k. k. Kammermusikus" ernannt 1788 komponierte er seine letzten drei Symphonien (darunter die „Jupiter-Symphonie"), 1790 „Cosi fan tutte" und 1791 (auf Anregung Emanuel Schikaneders) „Die Zauberflöte" sowie für Prag „La clemenza di Tito". Trotz rastloser Tätigkeit befand sich Mozart ständig in finanziellen Nöten. Viele seiner Werke entstanden in Wien und erlebten hier die Erstaufführungen. Er übersiedelte in Wien öfters (Mozart-Wohnungen). Auch der letzte Lebensabschnitt Mozarts war von längeren Reisen nach Prag und durch Deutschland bestimmt. Er wurde bei der sogenannten Kruzifixkapelle neben dem Adlerturm eingesegnet; die mutmaßliche Stelle seines Grabs auf dem St. Marxer Friedhof wurde erst 1855 annähernd lokalisiert.
Mozartdenkmal, Paminagasse, Papagenogasse, Sarastroweg, Taminoweg, Zauberflötenbrunnen.
Quellen
Literatur
- Hugo Riemann: Riemann Musiklexikon. Personenteil L-Z. Mainz: Schott 1961
- Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891
- Wolfgang Hildesheimer: Mozart. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1977
- Gernot Gruber: Mozart und die Nachwelt. Salzburg [u.a.]: Residenz-Verlag 1985
- Howard Chandler Robbins Landon: Mozart - Die Wiener Jahre 1781-1791. München: Droemer Knaur 1990
- Howard Chandler Robbins Landon: 1791 - Mozarts letztes Jahr. Düsseldorf: Claassen 1988
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- Mozart, Bilder und Klänge. 6. Salzburger Landesausstellung, Schloss Klessheim Salzburg, 23. März bis 3. November 1991. Veranst.: Land Salzburg in Zusammenarbeit mit der Internationalen Stiftung Mozarteum. Hg. von den Salzburger Landesausstellungen. Salzburg: Salzburger Landesausstellungen 1991
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- Maria Publig: Mozart. Ein unbeirrbares Leben. Biographie. München: Langen Müller 1991
- Hans Conrad Fischer / Lutz Besch: Das Leben Mozarts. Eine Dokumentation. Salzburg: Residenz-Verlag 1968
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- Walther Brauneis: Mozart in Wien. Seine Wohnungen und Stätten öffentlicher Aufführungen seiner Werke. In: Mozart, Bilder und Klänge. 6. Salzburger Landesausstellung, Schloss Klessheim Salzburg, 23. März bis 3. November 1991. Hrsg. v. d. Salzburger Landesausstellungen. Salzburg: Salzburger Landesausstellungen 1991, S. 324 ff.
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- Erich Schenk: Mozart. Sein Leben, seine Welt. München: Amalthea ²1975
- Heinz Schuler: Mozart und die Freimaurerei. Daten - Fakten - Biographien. Wilhelmshaven: Noetzel, Heinrichshofen-Bücher 1992
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- Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 104.
- Mozart. Briefe und Aufzeichnungen. 7 Bände. Hg. von der Internationalen Stiftung Mozarteum, Salzburg. Kassel [u.a.]: Bärenreiter 1962-1975
- Wolfgang Amadeus Mozart: Neue Ausgabe sämtlicher Werke. In Verbindung mit den Mozartstädten Augsburg, Salzburg und Wien hrsg. von der Internationalen Stiftung Mozarteum, Salzburg. Serie 10, Werkgruppe 34: Otto Erich Deutsch: Mozart. Die Dokumente seines Lebens. Kassel [u.a.]: Bärenreiter 1961
- Wolfgang Amadeus Mozart: Neue Ausgabe sämtlicher Werke. In Verbindung mit den Mozartstädten Augsburg, Salzburg und Wien hrsg. von der Internationalen Stiftung Mozarteum, Salzburg. Serie 10, Supplement, Werkgruppe 31, Nachträge Band 1: Mozart. Die Dokumente seines Lebens. Addenda und Corrigenda. Zsgest. von Joseph Heinz Eibl. Leipzig: Deutscher Verlag für Musik 1980