48° 11' 42.67" N, 16° 22' 5.61" E zur Karte im Wien Kulturgut
Mozartbrunnen (4., Mozartplatz; auch "Zauberflötenbrunnen"), errichtet nach einem Entwurf von Otto Schönthal (Bronzegruppe von Carl Wollek) und am 8. Oktober 1905 enthüllt.
Der Mozartbrunnen, fälschlicherweise auch Papagenobrunnen genannt, ist ein Werk des Bildhauers und Medailleurs Carl Wollek, die Gestaltung übernahm der Architekt Otto Schönthal. Der Mozartbrunnen ist als Blickpunkt von der Wiedner Hauptstraße her konzipiert und gehört mit seiner reichen Ausgestaltung und malerischen Silhouette zu den frühesten und bedeutendsten Werken der secessionistischen Plastik in Wien. Laut der Rechnung der Wiener Metallwerke AG an die Magistratsabteilung 26 werde die Reparatur des kriegsbeschädigten Brunnens ca. acht bis neun Wochen beanspruchen und die Kosten etwa 12.500 Schilling betragen.
Der bronzene Brunnen, der die Hauptgestalten aus der Mozart-Oper "Die Zauberflöte", den Querflöte spielenden Tamino und die an ihn geschmiegt Pamina bei der "Wasserprobe" zeigt. Unter ihren Füßen befinden sich fünf Ungeheuerköpfe als Wasserspeier. Das Wasser ergießt sich sodann über eine Stufe in ein großes rundes Becken mit einem breiten flachen Brunnenrand. Eine rückseitig angebrachte Bronzetafel trägt die Inschrift:
Mozart-Brunnen, errichtet unter dem Bürgermeister Dr. Karl Lueger und dem Bezirksvorsteher Franz Rienössl im Jahr 1905.
Quellen
- Wien Museum Online Sammlung: hochauflösende Abbildungen zum Mozart-Brunnen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Hauptarchiv-Akten - Kleine Bestände: Besondere Projekte, A33.2.24
Literatur
- Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 149
- Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44.2), S. 327
- Ludwig Hevesi: Mozartbrunnen, in: Kunst und Kunsthandwerk 8. 1905, S. 615
- Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1970, S. 474
- Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. 11 Bände. Wiesbaden: Steiner 1969-1981. Nr. 9/1, S. 31 f.
- Ruth Koblizek, Nicole Süssenbek, Die Trinkwasserversorgung der Stadt Wien von ihren Anfängen bis zur Gegenwart, Teil 3 (ungedruckte Dissertation Wien). Wien. 1999/2000, S. 445f