Otto Schönthal
- Präsident des Künstlerhauses (1923 bis 1925)
- Präsident der Zentralvereinigung österreichischer Architekten (1930 bis 1932)
Otto Schönthal, * 10. August 1878 Wien, † 31. Dezember 1961 Wien 9, Pelikangasse 15 (Neue Wiener Privatklinik), Architekt.
Studierte 1898-1901 bei Otto Wagner und war anschließend Assistent und Mitarbeiter in dessen Atelier. Ab 1908 gab er die international bereits bekannte Zeitschrift "Der Architekt" heraus. Schönthal arbeitete 1909-1918 gemeinsam mit Emil Hoppe und zeitweise auch mit Marcel Kammerer, nach dem Ersten Weltkrieg ausschließlich mit Hoppe zusammen. Allein lieferte er den Entwurf zum 1900-1905 errichteten Mozartbrunnen (Bronzegruppe von Carl Wollek) und baute die Villa Vojcsik (14, Linzer Straße 375; 1900/1901 [der Auftrag war von Otto Wagner an ihn weitergegeben worden]), mit Hoppe die Pferderennbahn im Prater (2; 1911-1913), die Zentralbank der Deutschen Sparkassen und die Westermannhäuser (1, Dorotheergasse 5-7; 1912-1914); mit einigen anderen Architekten war er am Bau der Siedlungsanlage Sandleiten beteiligt, außerdem errichtete er mit Hoppe und Kammerer das Geschäftslokal "Bakalovits´ Söhne" (1, Spiegelgasse 3; 1910/1911), das Wohn- und Geschäftshaus 1, Dorotheergasse 7 (1912) und die Wohnhäuser 4, Frankenberggasse 3 (1910), 5, Wiedner Hauptstraße 126-128 (1912/1913), 17, Rosensteingasse 73 (1909/1910) und 18, Plenergasse 24 (1912). 1930-1933 baute er mit Hoppe den Strindberghof, ebenfalls mit diesem den Zürcher Hof. Nach dem Zweiten Weltkrieg baute er 1948-1950 den Eiselsberghof.
Präsident des Künstlerhauses (1923-1925), Präsident der Zentralvereinigung österreichischer Architekten (1930-1932). Spezialschulpreis (1900), Staatsreisestipendium (1901); Baurat.
Literatur
- Richard Bamberger [Hg.]: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Wien: Verlags-Gemeinschaft Österreich-Lexikon 1995
- Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
- Hans Vollmer [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des 20. Jahrhunderts. 6 Bände. München: Deutscher Taschenbuch-Verlag 1953-1962
- Peter Ernst: Wiener Literaturgedenkstätten. Hg. von Felix Czeike. Wien: J & V-Edition Wien-Verlag 1990, Register
- Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, Register
- O. A. Graf: Die vergessene Wagnerschule. Wien: Jugend u. Volk 1969
- Marco Pozzetto: Die Schule Otto Wagners 1894-1912. Wien: Schroll 1980, S. 247 (Literaturverzeichnis)
- Hans Hautmann / Rudolf Hautmann: Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934. Wien: Schönbrunn-Verlag 1980, S. 507