Schilling
1) Mittelalter
Rechnungseinheit des Mittelalters; das Pfund teilte sich in acht Schilling zu je 30 Pfennig.
2) 20. Jahrhundert
Währungseinheit, die nach dem Ende der Inflation am 20. Dezember 1924 mit Wirksamkeitsbeginn 1. Jänner 1925 eingeführt wurde. Der Schilling teilte sich in 100 Groschen und wurde seiner Stabilität wegen gelegentlich als "Alpendollar" bezeichnet. Nach dem "Anschluss" Österreichs (1938) wurde der Schilling im Verhältnis 1,5:1 in Mark umgewechselt, die bis 1945 offizielles Zahlungsmittel blieb und im wiederhergestellten Österreich im Verhältnis 1:1 in Schilling gewechselt wurde. (Bei der folgenden Währungsreform wurde ein beträchtlicher Teil des Buchgeldes abgewertet.)
Nach dem Beitritt Österreichs zur Europäischen Gemeinschaft (EU; 1. Jänner 1995) erklärte sich die Republik bereit, an der vorgesehenen gemeinsamen Währung teilzunehmen. Der Euro wurde am 1. Jänner 1999 als Buchgeld und drei Jahre später, am 1. Jänner 2002, als Bargeld eingeführt. Bargeld in Schilling konnte offiziell noch bis 28. Februar 2002 verwendet werden. Schilling-Banknoten der letzten Edition werden von der Österreichischen Nationalbank zeitlich unbeschränkt in Euro gewechselt.
Literatur
- Rudolf Geyer: Münze und Geld - Maß und Gewicht in Nieder- und Oberösterreich. Wien: Ueberreuter 1938, S. 69
- Wikipedia: Österreichischer Schilling, mit Abbildungen von Münzen und Banknoten