Religionsassekuration (1571)

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Daten zum Ereignis
Art des Ereignisses Politisches Ereignis
Datum vonDatum (oder Jahr) von 14. Jänner 1571 JL
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Thema
VeranstalterVeranstalter
Teilnehmerzahl
Gewalt
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  50670
GNDGemeindsame Normdatei
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Religionsassekuration. Nachdem am 25. September 1555 auf dem Reichstag zu Augsburg zwischen Ferdinand I., der seinen Bruder Kaiser Karl V. vertrat, und den Reichsständen der "Augsburger Reichs- und Religionsfrieden" geschlossen worden war, der den Anhängern der Confessio Augustana dauerhaft ihre Besitzstände und freie Religionsausübung zugestand, versuchten auch die Protestanten Österreichs die Toleranz des lutherischen Religionsexerzitiums zu erreichen. Allerdings erfolgte erst unter Ferdinands Nachfolger Maximilian II. die Gewährung der sogenannten Religionskonzession von 1568 und der Assekuration von 1571, als dieser außenpolitisch durch die beständigen Türkenkriege immer mehr unter finanziellen Druck geriet und den österreichischen Ständen deshalb nach einer hohen Steuerbewilligung die Erteilung einer Religionskonzession anbot.
Während die Religionskonzession nur vorübergehend und von einer Kirchenordnung abhängig war, die eine gewisse Vereinheitlichung in Hinblick von Lehre und Gottesdienst gewährleisten sollte, bedeutete die am 14. Jänner 1571 erlassene Religionsassekuration zumindest ein Zugeständnis für die Protestanten, die sich zum Augsburger Bekenntnis von 1530 bekannten. Calvinisten waren jedoch weiterhin ausgeschlossen, und die Konzession war zudem auf die Stände des Adels und der Ritterschaft beschränkt, während die Städte, ausgeschlossen blieben.
Das "Auslaufen" städtischer Protestanten vor allem aus der Stadt Wien zu Gottesdiensten auf den umliegenden Adelssitzen (wie zum Beispiel zu den Jörgern in Hernals, Hernalser Kirche) war eine Folge dieser Bestimmungen. Allerdings legten die Protestanten die Zugeständnisse möglichst weit zu ihren Gunsten aus. Der Adel und teilweise die Städte beanspruchten häufig das jus reformandi de facto für sich. Auch in landesherrlichen und geistlichen Gebieten wurden evangelische Prediger angestellt. Die evangelischen Landesschulen in Wien, Krems und anderen Orten wurden ausgebaut. Insgesamt zeichnete sich die Entstehung einer ständisch geprägten lutherischen Kirche in Ober- und Niederösterreich ab.

Literatur