Renner-Plan
Als Wien zu Beginn der Ersten Republik von Niederösterreich getrennt und zum eigenen Bundesland wurde, gab es verschiedene Pläne und Vorschläge, wo die Grenzen zwischen den beiden Bundesländern verlaufen sollten.
Der damalige Staatskanzler Karl Renner legte in einer vermutlich im Februar 1920 erstellten Denkschrift einen Plan vor, der das künftige Bundesland Wien neben der Gemeinde Wien um die Gerichtsbezirke Klosterneuburg, Purkersdorf und Liesing, die industriellen Teile des Gerichtsbezirkes Schwechat sowie die Gemeinden Bisamberg, Langenzersdorf, Stammersdorf, Gerasdorf, Süßenbrunn und Breitenlee erweitert sah. Diesem Plan standen insbesondere die Deutschnationalen positiv gegenüber. Ablehnend zeigten sich hingegen die niederösterreichischen Christlichsozialen.
Literatur
- Barbara Steininger: Wie das Bundesland Wien entstand. In: Bernard Hachleitner / Christian Mertens [Hg.]: Wien wird Bundesland. Die Wiener Stadtverfassung und die Trennung von Niederösterreich. Salzburg/Wien: Residenz 2020, S. 69-81
- Wilfried Posch / Manfried Welan: Niederösterreich und Wien. In: Manfred Wagner [Hg.]: Niederösterreich. Menschen und Gegenden. Wien / Köln / Weimar: Böhlau 2004 (Niederösterreich. Eine Kulturgeschichte von 1861 bis heute 1)
- Maren Seliger: Bundesland Wien – Zur Entstehungsgeschichte der Trennung Wiens von Niederösterreich. In: Wiener Geschichtsblätter 37 (1982), S. 181-216