Renée Dürmayer

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Dürmayer, Renée
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Lelewer, Renate; Lelever, Renate; Lelewer, Renée; Dürmayer, Renate
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Mag. pharm.
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  369369
GNDGemeindsame Normdatei 1019058269
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 30. August 1907
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum 13. Oktober 1978
SterbeortSterbeort Wien 4066009-6
BerufBeruf Apothekerin, Widerstandskämpferin, Redakteurin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen) SDAP, KPÖ
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource 
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Letzte Änderung am 16.04.2024 durch WIEN1.lanm09kka
BestattungsdatumDatum der Bestattung  25. Oktober 1979
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Feuerhalle Simmering
Grabstelle Abteilung 3, Ring 3, Gruppe 3, Nummer 608 aufgelassen
  • 7., Kandlgasse 7 (Wohnadresse)
  • 23., Altmannsdorfer Straße 178 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Polnische Freiheitsmedaille (Verleihung: 1968)


Renée Dürmayer, * 30. August 1907 Wien, † 13. Oktober 1978 Wien, Apothekerin, Widerstandskämpferin, Redakteurin.

Biografie

Renée Dürmayer, geboren als Renate Lelewer, studierte Pharmazie und war ausgebildete Apothekerin. Sie hatte zwei Geschwister, Herbert und Inge. Ihr Vater Siegfried Lelewer war der Inhaber von "Lelewer Lacke und Farben".

Dürmayer heiratete den Juristen Dr. Heinrich Dürmayer. Beide waren Mitglieder der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP) und später der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ). Heinrich Dürmayer war in den Februarkämpfen aktiv auf der Seite des Republikanischen Schutzbundes beteiligt. Während des Austrofaschismus wurde er aufgrund kommunistischer Betätigung inhaftiert. Die Freilassung erfolgte mit der Auflage, Österreich zu verlassen. Renée Dürmayer folgt im Februar 1937 ihrem Mann über Großbritannien nach Spanien, wo beide als Freiwillige im Spanischen Bürgerkrieg für die sozialistische spanische Republik kämpften. Sie waren Teil der "Internationalen Brigaden", des größten ausländischen Truppenverbundes mit rund 40.000 Mitgliedern. Renée Dürmayer war aufgrund ihrer pharmazeutischen Ausbildung für die Zentralapotheke in Albacete zuständig und betreute Verwundete. Heinrich Dürmayer kämpfte in der 13. Internationalen Brigade.

Am Ende des Spanischen Bürgerkrieges flüchtete Dürmayer 1938 wie viele andere ausländische Spanienkämpfende über die Grenze nach Frankreich, wo sie sich der Widerstandsbewegung Francs-Tireurs et Partisans (FTP) gegen die nationalsozialistische Besatzung anschloss. Im April 1941 wurde sie festgenommen und bis zur Befreiung Frankreichs im April 1944 inhaftiert. Nach der Freilassung war Dürmayer im von Leo Lederer gegründeten antifaschistischen Verband "Front national Austrichien" tätig.

1945 kehrte Dürmayer auf der Suche nach ihrem Ehemann nach Österreich zurück. Dieser hatte in dem Glauben, Renée Dürmayer sei im Spanischen Bürgerkrieg umgekommen, eine neue Beziehung begonnen und erwartete ein Kind. Renée Dürmayer stimmte der Scheidung zu und blieb in Wien. Hier war sie als Apothekerin tätig (von 1950 bis 1957 leitete sie die Salvator-Apotheke in Mödling) und gab privaten Sprachunterricht. Außerdem war sie die erste Chefredakteurin der ältesten Frauenzeitschrift Österreichs "Stimme der Frau". Die Zeitschrift der kommunistischen Frauenbewegung erschien erstmals am 27. Oktober 1945 im Globus-Verlag und hatte eine Auflage von 50.000 Exemplaren.

Im 1947 in Wien gegründeten "Verband österreichischer antifaschistischer Freiheitskämpfer", der ein Jahr später in den KZ-Verband aufging, war Dürmayer Vorstandsmitglied. 1968 wurde ihr gemeinsam mit anderen Spanienkämpfenden vom polnischen Botschafter die Freiheitsmedaille verliehen.

Renée Dürmayer verstarb 1978 mit 73 Jahren in Wien und wurde in der Feuerhalle Simmering beigesetzt.

Quellen

Literatur

  • Anita Bild: A Cherry Dress. In: A Cherry Dress. Kommentierte Memoiren der exilierten Bühnen- und Lebenskünstlerin Anita Bild. Hg. von Peter Bild / Irene Messinger. Göttingen: V& R unipress 2018, S. 27–136
  • Renée Lugschitz: Spanienkämpferinnen. Ausländische Frauen im Spanischen Bürgerkrieg 1936–1939. Wien: LIT 2012

Weblinks