Richard Heinrich Müller
- Direktor der Albertina
Müller Richard Heinrich, * 30. April 1843 Wien, † 7. Juli 1915 Wien 3, Untere Viaduktgasse 3 (Zentralfriedhof), Galeriedirektor, Historiker, Bibliothekar, Namenforscher, Gattin (1869) Maria Gärtner (* 19. Juli 1843, † 12. März 1915), Sohn des Offizials und Bibliothekars an der „Albertina", Karl Müller, und Enkel des Begründers der Kunst- und Musikalienhandlung Müller auf dem Kohlmarkt, des aus Hannover stammenden Heinrich Friedrich Müller. Besuchte ab 1854 das Schottengymnasium (Matura 1861 mit Auszeichnung) und wurde 1876 in der Erzherzog Albrecht'schen Bibliothek in Wien angestellt (Dr. phil. Universität Czernowitz 1879). Er betrieb germanistische Personen- und Ortsnamenforschungen; seine Niederösterreich betreffenden Arbeiten sind in den Publikationen des Vereins für Landeskunde von Niederösterreich erschienen. Für Wien leistete er grundlegende Forschungen in seinen Beiträgen „Wiens räumliche Entwicklungen und topographische Benennungen" (Geschichte der Stadt Wien. Hg. vom Altertumsverein zu Wien. Wien: Holzhausen 1897-1918, 2 und 4) und „Wiens höfisches und bürgerliches Leben" (Geschichte der Stadt Wien. Hg. vom Altertumsverein zu Wien. Wien: Holzhausen 1897-1918, 3 und 6). Müller erwarb sich um den Alterthums-Verein große Verdienste. 1913 ging er als Galeriedirektor in Pension. Ritterkreuz Franz-Joseph-Orden.
Literatur
- Hermann Clemens Kosel: Deutsch-österreichisches Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Band 1: Biographien der Wiener Künstler und Schriftsteller. Wien: Verlag der Gesellschaft für Graphische Industrie 1902
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
- Hermann Degener [Hg.]: Degeners Wer ist's. Berlin: Degener 1905-1914
- Anton Mayer: Richard Müller. In: Monatsblatt des Altertums-Vereines zu Wien 32 (1915), 160 ff. (Nachruf)
- Reichspost, Neue Freie Presse. Wien, 29.04.1913
- Wiener Zeitung, 08.07.1915
- Neue Freie Presse. Wien, 09.07.1915