Robert Lach

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Lach, Robert
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Mag. der Kompositionslehre, Dr. phil., Univ. Prof.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  26650
GNDGemeindsame Normdatei 116638818
Wikidata Q114533
GeburtsdatumDatum der Geburt 29. Jänner 1874
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 11. September 1958
SterbeortSterbeort Salzburg
BerufBeruf Musikwissenschaftler, Musikethnologe
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen) NSDAP
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Lach Robert, * 29. Jänner 1874 Wien, † 11. September 1958 Salzburg, Musikwissenschaftler, Musikethnologe, Gattin (1929) Eleonore Tschoepe. Zeigte schon frühzeitig Interesse und Begabung für Musik und Sprache; autodidaktisch erlernte er mehrere europäische Sprachen, um fremdländische Lyrik im Original lesen zu können. Studierte zunächst Jus, wurde jedoch nach der ersten Staatsprüfung Beamter in der Musiksammlung der Hofbibliothek (1911 Vorstand). Ab 1896 studierte er Musikwissenschaft (1899 Mag. der Kompositionslehre, 1902 Dr. phil. Univ. Prag). Habilitierte sich 1915 für Musikwissenschaft an der Universität Wien (ao. Prof. 1920, o. Prof. und Vorstand des musikwissenschaftlichen Instituts 1927), lehrte aber ab 1924 auch an der Akademie für Musik. Korresspondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften (1918). Zahlreiche Kompositionen und wissenschaftliche Veröffentlichungen (vergleiche Forschungen von inner- und außereuropäischen Musikrichtungen und -strömungen; Orientierung am Darwinismus und an der psychologisch-naturwissenschaftlichen Richtung); er schrieb auch eine Geschichte der Staatsakademie und Hochschule für Musik in Wien (1927). Studierte romanische und slawische Kirchen- und Volksmusik; Gesänge russischer Kriegsgefangener (1918 ff.); Förderer der Volksliedforschung.

Im Auftrag der Stadt Wien hat eine HistorikerInnen-Kommission die historische Bedeutung jener Persönlichkeiten, nach denen Wiener Straßen benannt sind, von 2011 bis 2013 untersucht sowie eine zeithistorische Kontextualisierung vorgenommen. Laut Abschlussbericht dieser Forschungsgruppe zeichnete sich Robert Lach durch eine antisemitische und pronationalsozialistische Einstellung aus. Lach war seit 1933 Mitglied der NSDAP und gehörte auch einer akademischen Geheimverbindung („Bärenhöhle“) an, die antijüdische Universitätspolitik betrieb. Dieser Haltung verpflichtet, verhinderte er unter Heranziehung rassistischer Argumente Kollegen und agitierte auch gegen sonstige Personen seines persönlichen Umfelds oder des öffentlichen Lebens, die jüdischer Herkunft waren.

Robert-Lach-Gasse

Literatur

  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
  • Richard Bamberger / Franz Maier-Bruck: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Wien: Österreichischer Bundesverlag / Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1966
  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1851 - lfd. 115 (1965), S. 20 ff., 335 ff.
  • Österreichische Musikzeitschrift (ÖMZ). Wien [u.a.]: Böhlau 1946 - lfd. 21 (1966), S. 551 f.
  • Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 20 (1965), S. 392
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 27.01.1954, 09.09.1968, 26.01.1974
  • Peter Autengruber: Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. Wien: Pichler Verlag 2014, 9. Auflage, S. 246
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Umstrittene Wiener Straßennamen. Ein kritisches Lesebuch. Wien: Pichler Verlag 2014, S. 91–93
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Forschungsprojektendbericht "Straßennamen Wiens seit 1860 als 'Politische Erinnerungsorte'". Wien 2013