Robert von Lieben
Lieben Robert von, * 5. September 1878 Wien, † 20. Februar 1913 Wien 19, Döblinger Hauptstraße 94 (Döblinger Friedhof), Techniker, Erfinder. Da er keine Mittelschulreife erlangte, musste er als außerordentlicher Hörer an der Universität Wien inskribieren. Sein Wissen erarbeitete er sich in eigenen Laboratorien sowie bei Siemens-Schuckert in Nürnberg und 1899/1900 im Institut für physikalische Chemie der Universität Göttingen. Nach seiner Rückkehr (1900) nach Wien eröffnete er ein eigenes Labor und kaufte 1904 in Olmütz eine Telefonfabrik. Er entwickelte einen Apparat zur photographischen Aufnahme des Auges und ein elektromagnetisches Getriebe für Autos, spezialisierte sich aber später auf das Problem, Ströme, die in langen Leitungen geschwächt werden, für die Sprachübertragung zu verstärken (eigenes Patent 1906, Patent mit Eugen Reiß und Siegmund Strauß 1910); die Erfindung der Verstärkerröhre (im selben Jahr, in dem sie auch der Amerikaner Lee de Forest [1873-1961] erfand), eines „Relais für undulierende Ströme", wurde von größter Bedeutung für Rundfunk, Film und Funkverkehr („Lieben-Röhre"). Liebenstraße.
Literatur
- Neue österreichische Biographie. 1815–1918. Band 6. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1929
- Walter Pollak [Hg.]: Tausend Jahre Österreich. Eine biographische Chronik. Band 3: Der Parlamentarismus und die modernen Republiken. Wien / München: Jugend & Volk 1974, S. 188 ff.
- Österreichische Naturforscher und Techniker. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Gesellschaft für Natur und Technik 1951, S. 169 ff.
- Wilhelm Formann: Österreichische Pioniere der Kinematographie. Wien: Bergland Verlag 1966, S. 48 ff
- Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959, S. 283