Rudolf Krauß
Krausz (Krauß) Rudolf, * 17. März 1872 Böhmen-Leipa (Ceská Lipa, ČR), 14. Juli 1928 Baden bei Wien, Architekt. Studierte an den Technischen Hochschule Charlottenburg und Wien (unter Karl König), erhielt den 1. Preis im Wettbewerb um den Bau des Freiburger Stadttheaters uns baute anschließend die Rathäuser in Radautz (Bukowina) und Jablunkau (Schlesien) sowie das Stadttheater in Aussig. In Wien baute er 1902 (mit Adolph Oberländer) das in altdeutschen Formen gehaltene Miethaus 5, Hamburgerstraße 2, 1905 den späthistoristischen Schirmhof 5, Rechte Wienzeile 131 (mit burgartigem Akzent), 1906 das in Heimatstilformen dekorierte Wohnhaus 9, Währinger Straße 15, 1907 das neobarock fassadierte Gebäude des Allgemeinen Österreichischen Apothekervereins 9, Spitalgasse 31, 1910 das neoklassizistische Wohnhaus 4, Karolinengasse 5, 1911/1912 das mit Dekor in der Art der Wiener Werkstätte versehene neoklassizistische Miethaus 4, Theresianumgasse 11 sowie das ebenfalls neoklassizistische Wohnhaus 6, Nelkengass 2 und 1911-1913 den neuen Trattnerhof (1, Graben 29-29a). Am Beginn des Ersten Weltkriegs war er Inspektionsoffizier im Rekonvaleszentenheim des Künstlerhauses (dessen Ausschussmitglied er war). In den 20er Jahren war er an städtischen Wohnhausbauten beteiligt (22, Steigenteschgasse 6-12, 1925 [387 Wohnungen]; 15, Reuenthalgasse 2-4, 1926 [216 Wohnungen]). Baurat.
Literatur
- Hermann Clemens Kosel: Deutsch-österreichisches Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Band 1: Biographien der Wiener Künstler und Schriftsteller. Wien: Verlag der Gesellschaft für Graphische Industrie 1902
- Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
- Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, Register
- Hans Hautmann / Rudolf Hautmann: Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934. Wien: Schönbrunn-Verlag 1980, S. 496
- Künstlerhausarchiv