Rudolf Marschall
Marschall Rudolf, * 3. Dezember 1873 Wien, † 24. Juli 1967 Wien 16, Kollburggasse 6-10 (Zentralfriedhof), Medailleur. Absolvierte an der Akademie der bildenden Künste 1891-1897 die Spezialschule für Medailleurkunst (Tautenhayn) und wurde 1903 Kammermedailleur sowie 1904 Professor für Medailleurkunst an der Akademie (1905-1938 Leiter der Meisterschule für Medailleurkunst). Schuf zahlreiche Bildnismedaillen, Plaketten und Statuetten; der Bogen seiner rund 1.000 plastischen Arbeiten spannt sich vom Kaiserstaat (vor allem Medaillen von Franz Joseph I.) über die Republik (Dollfuß, Figl, Kunschak) bis zu den Päpsten (von Leo XIII. bis Johannes XXIII.) und umfasst auch zahlreiche Künstler und Wirtschaftstreibende sowie Münzen (100 Kronen in Gold, Zwei-Schilling-Lueger-Münze); außerdem lieferte Marschall Glasentwürfe für die Firma Lobmeyr und schuf auch Monumental- und Grabreliefs. Zahlreiche Auszeichnungen.
Literatur
- Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
- Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951 (Werkverzeichnis)
- Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
- Hans Vollmer [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des 20. Jahrhunderts. 6 Bände. München: Deutscher Taschenbuch-Verlag 1953-1962
- Wien um 1900. Ausstellung veranstaltet vom Kulturamt der Stadt Wien, 5. Juni bis 30. August 1964. Wien: Selbstverlag 1964
- Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 15.12.1953