Rudolf Virchow
Rudolf Virchow, * 13. Oktober 1821 Schivelbein, Pommern (heute: Świdwin, Polen), † 5. September 1902 Berlin, Arzt, Pathologe, Politiker.
Biografie
Rudolf Virchow ist der Sohn eines Landwirts und Stadtkämmerers im damaligen Pommern und wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf. Carl Virchow und dessen Frau Johanna, geborene Hesse, im pommerschen Schievelbein (im heutigen Swidwin/Polen) geboren.
Rudolf Ludwig Karl Virchow wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf. Ab 1839 studierte er mit Hilfe eines Stipendiums Medizin und promovierte 1843. Im folgenden Jahr wurde er Assistent an der Berliner Charité und habilitierte sich 1847. Im gleichen Jahr wurde er Herausgeber des "Archivs für pathologische Anatomie und Physiologie". Während der Märzrevolution 1848 kämpfte Virchow auf Seiten der Demokraten und nahm an politischen Kundgebungen für die Demokratie teil. Sein politisches Engagement führte dazu, dass er seine Stelle an der Charité verlor.
1849 ging der Mediziner nach Würzburg, wo er einen Lehrstuhl für Pathologie erhielt. Trotz weiterer politischer Betätigung erhielt er 1856 einen eigens für ihn geschaffenen und in Deutschland einmaligen Lehrstuhl für Pathologische Anatomie in Berlin. Er führte für seine Zeit bahnbrechende Forschungen auf dem Gebiet der Pathologie und Anatomie durch. Außerdem gehörte er von 1859 bis zu seinem Tod der Berliner Stadtverordnetenversammlung an. In diesem politischen Gremium engagierte er sich für den Bau von Krankenhäusern und ein modernes System der Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Berlins. 1861 gehörte Virchow zu den Mitbegründern der Deutschen Fortschrittspartei, für die er von 1862 bis 1867 im preußischen Abgeordnetenhaus vertreten war. Er gehörte zu den schärfsten Kritikern Bismarcks, der ihn 1865 sogar zum Duell forderte. Ab 1880 saß Virchow zunächst für die Fortschrittspartei, ab 1884 dann für die Freisinnige Partei im Deutschen Reichstag, wo er sich wiederum für eine öffentliche Gesundheitsfürsorge einsetzte.
Rudolf Virchow ist Autor zahlreicher wissenschaftlicher Werke und gehörte einer Reihe von Akademien und wissenschaftlichen Vereinen an. 1933 ehrte vihn die Stadt Wien mit der Bennung einer Straße nach dem berühmten deutschen Pathologen.
Weblinks
- Wikipedia: Rudolf Virchow
- Lebendiges Museum Online: Rudolf Virchow
- Humboldt-Universität zu Berlin: Rudolf Virchow
- Berliner Medizinhistorisches Museum der Charité: Kurzbiografie Rudolf Virchow
Rudolf Virchow im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.