Sackträger
Sackträger, Angehörige des Dienstleistungsgewerbes, die sich bereits früh nachweisen lassen; die Sackträger sorgten für das Zu- und Abtragen von Säcken auf den Stapel- und Handelsplätzen und auf den Straßen; sie sind auf verschiedenen Stichen Salomon Kleiners abgebildet. Die Sackträger schlossen sich schon sehr bald zu einer Bruderschaft zusammen (das Bruderschaftsbuch 1725 verzeichnet die Beträge, die in die Bruderschaftslade einzuzahlen waren), die für Unterstützung im Krankheitsfall sowie für Hinterbliebene nach dem Ableben sorgte. Der Sackträger, der noch im 20. Jahrhundert beispielsweise bei der Zustellung von Brennmaterialien in Wohnungen oder Keller bzw. beim Verladen von Mehl oder Zement hervortrat, wurde im Transportgewerbe nach dem Zweiten Weltkrieg allmählich durch motorisch betriebene Stapler ersetzt.
Literatur
- Jakob Ebner: Wörterbuch historischer Berufsbezeichnungen. Berlin / Boston: de Gruyter 2015, S. 603
- Otto Krammer: Wiener Volkstypen. Von Buttenweibern, Zwiefel-Krowoten und anderen Wiener Originalen. Wien: Braumüller 1983, S. 112
- Gerlinde Sanford: Wörterbuch von Berufsbezeichnungen aus dem siebzehnten Jahrhundert. Gesammelt aus den Wiener Totenprotokollen der Jahre 1648-1668 und einigen weiteren Quellen. Bern / Frankfurt am Main: Lang 1975 (Europäische Hochschulschriften. Reihe 1: Deutsche Sprache und Literatur, 136), S. 110, S. 111