Salzburger Nachrichten
Die Tageszeitung "Salzburger Nachrichten" erschien in Salzburg ab 7. Juni 1945 als Organ der zwölften Heeresgruppe der US-Army und wurde ab 23. Juni "von den amerikanischen Streitkräften für die österreichische Bevölkerung" herausgegeben. Am 20. Oktober 1945 erhielten die Gründungsherausgeber Max Dasch (zugleich Direktor der Salzburger Druckerei) und Gustav Adolf Canaval (zugleich Chefredakteur) von den Amerikanern das "Permit S l" und ab 23. Oktober erschienen die Salzburger Nachrichten als "Unabhängige demokratische Tageszeitung", für die in einem am 12. April 1946 zwischen Dasch und Canaval abgeschlossenen Gesellschaftsvertrag die Blattlinie festgelegt wurde. Am 31. Dezember 1957 wurde der Untertitel der Salzburger Nachrichten in "Freie Tageszeitung für die österreichischen Bundesländer" abgeändert.
Nach dem Tod Canavals (27. November 1959) folgte bis 1964 René Marcic (der in diesem Jahr als Professor an die Universität wechselte), dann (bis 1995) Karl Heinz Ritschel. Nach dem Tod der Mitherausgeberin Antonia Canaval (1975) erwarb Dasch die Canavalschen Anteile, außerdem wurde im November 1975 das neue verlagseigene Haus eröffnet. Bereits am 15. Juni 1975 hatte er seinen Sohn Maximilian Dasch und Direktor Fritz Maier zu Geschäftsführern ernannt. Nach Daschs Tod (1977) fiel das Erbe an Maximilian Dasch (mit überhälftigem Anteil) und dessen Schwester Trude Kaindl-Hönig.
1983 wurde die jahrzehntelange Salzburger Nachrichten-Werbefarbe Blau für den Titelkopf übernommen; ab 12. Februar 1983 lautete der Untertitel "Unabhängige Tageszeitung für Österreich". Seit 1989 wird zusätzlich eine Österreich-Ausgabe gedruckt. Im August 1994 übersiedelten die Salzburger Nachrichten in den Neubau des Verlagshauses. Im Februar 1995 übernahm Engelbert Washietl die Funktion des Chefredakteurs, dem aber bereits im Oktober des gleichen Jahres Ronald Barazon folgte.
1999 gab sich das Blatt ein neues Erscheinungsbild und übersiedelt im Folgejahr in die Salzburger Getreidegasse. Seit 2006 ist Manfred Perterer Chefredakteur der Zeitung. Parallel dazu wurde auch der Internetauftritt überarbeitet und neu strukturiert.
Die Zeitung unterhält seit 2009 eine eigene Wien-Redaktion unter der Leitung von Andreas Koller. Die verkaufte Auflage betrug 2017 67.245 Exemplare, wovon 62.356 Stück auf Abonnements entfielen. Die bundesweite Reichweite beträgt laut Österreichischer Media-Analyse 2018/2019 3,3 Prozent.
Literatur
- Eberhard Zwink: Journalismus in und für Salzburg. Salzburg: Landespressebüro 1985 (Salzburg-Dokumentationen, 88), besonders S. 51 ff.
- "50 Jahre Salzburger Nachrichten". In: Salzburger Nachrichten, 11.11.1995
- Media-Analyse 2018/2019 [Stand: 13.01.2020]