Satellitenbildkarte Wien (1994)
Die ersten Satellitenbilder eigens für Wien und Umgebung entstanden in den 1980er-Jahren für planerische Zwecke. Dafür nutzte man zivile Erdbeobachtungssatelliten (LANDSAT bzw. SPOT), eine ursprünglich für militärische Anwendungen entwickelte Technologie. Im Gegensatz zu traditionellen Luftbildern erzeugten hier nichtfotografische Abtastsysteme, die auch im nichtsichtbaren Bereich des elektromagnetischen Spektrums die von der Erdoberfläche reflektierte Strahlung aufzeichnen konnten, digitale Daten, die dann über Computer bearbeitet wurden. Auf diese Weise erhielt man eine wesentlich höhere Informationsdichte – etwa über die aktuelle Landnutzung oder geologische Gegebenheiten. Die vorliegende Karte war Teil der Serie Österreichische Satellitenbildkarte.
Das natürlich wirkende Bild einer Stadtlandschaft ist allerdings auf Grundlage von digitaler Bildverarbeitung entstanden und war daher gewissermaßen konstruiert: Es beruhte auf einem "Farbmischbild in naturnahen Farben" mit gleichzeitiger Kontrastverbesserung und Kantenverstärkung. All das geschah, um die Lesbarkeit der Karte allgemein zu verbessern und gegebenenfalls planungsrelevante Strukturen sichtbarer zu machen. Die Aufnahme erfolgte aus einer Höhe von 705 bzw. 832 Kilometern und bot eine Auflösung von 10 x 10 Metern.
Quelle
- Wien Museum, Inv.Nr. 249.872
Literatur
- Planungsatlas für Wien, 3. Lieferung, hg. v. Magistrat der Stadt Wien. Geschäftsgruppe Stadtentwicklung, Stadtplanung und Personal, Wien 1990.
- Plan- und Kartenwerke, (hg. v. Stadtvermessung MA 41), Wien 1994, S. 39.
- Sándor Békési: Blick aus dem Weltall?, in: ders. / Elke Doppler [Hg.]: Wien von oben. Die Stadt auf einen Blick (Katalog zur 414. Sonderausstellung des Wien Museum). Wien: Metro-Verlag 2017, S. 39.