Meister des Schottenaltars (Schottenmeister), Notname für den noch nicht identifizierten Maler, der ab 1469 (Jahreszahl auf dem "Einzug Christi in Jerusalem") die erhaltenen 21 Tafeln (19 im Museum des Schottenstifts, zwei in der Österreichischen Galerie) des einstigen gotischen Hochaltars der Schottenkirche schuf. Die Werkstatt dieses hervorragenden Künstlers, der unter dem Einfluss der niederländischen (Dirk Bouts, Roger van der Weyden) und Nürnberger Malerei (Wohlgemuth, Pleydenwurff) stand, befand sich zweifellos in Wien (Ansicht der Stadt von Süden auf der "Flucht nach Ägypten", Ansicht der Seilergasse auf der "Heimsuchung Mariens"). Möglicherweise sind auch zwei Tafeln einer Barbara-Legende (heute in York und Banbury, Großbritannien) von seiner Hand. Von ihm sind mehrere spätere Meister abhängig.
Siehe: Museum im Schottenstift.
Literatur
- Ferdinand Opll, Rezension zu Anja Ebert, Der Wiener Schottenaltar, in: Wiener Geschichtsblätter 71/2 (2016), S. 140-142.
- Anja Ebert, Der Wiener Schottenaltar. Das ehemalige Hochaltar-Retabel des Schottenstifts zu Wien, Weimar: 2015
- Arthur Saliger, Der Wiener Schottenmeister, München: 2005
- Suckale Robert, Der Maler Johannes Siebenbürger (um 1440-1483) als Vermittler Nürnberger Kunst nach Osteuropa, in: Evelin Wetter (Hg.), Die Länder der Böhmischen Krone und ihre Nachbarn zur Zeit der Jagiellonenkönige (1471-1526). Kunst – Kultur – Geschichte (Studie Jagellonica Lipsiensia, Bd. 2, Ostfildern 2004), 363-384.
- Museum im Schottenstift. Kunstsammlungen der Benediktinerabtei zu den Schotten in Wien. Wien: Museum im Schottenstift 1994, S. 173 ff.
- Elfriede Baum: Österreichisches Barockmuseum im Unteren Belvedere. Wien [u.a.]: Herold 1980 (Österreichische Galerie Wien: Kataloge, 1), S. 96 ff.
- Harry Kühnel [Hg.]: Ausstellung Gotik in Österreich. 19. Mai bis 15. Oktober 1967, Minoritenkirche Krems-Stein, Niederösterreich. Krems a. d. Donau: Kulturverwaltung 1967, S. 107