Schreinhaus
Schreinhaus (1, Hoher Markt 2; auch Schremhaus).
Auf diesem Grundstück befand sich neben dem Schreinhaus auch das Krechsnerhaus, mit dem es nach 1514 (vorerst nur besitzrechtlich) vereint wurde.
Das Haus hieß seit ältester Zeit so, und zwar nach den Schreinern (Schremern, Tischlern); möglicherweise ist es auch deren Zunfthaus gewesen. Obwohl es schon 1365 in Privatbesitz überging, führte es diesen Namen noch 1427. Die Schreiner sind (wenn auch dieses Wort für Wien nicht als bodenständig zu betrachten ist) bereits 1288 durch den Steirischen Reimchronisten auf dem Hohen Markt bezeugt.
Das Schreinhaus wird 1320 erstmals genannt. 1536 ging es in den Besitz des späteren Bürgermeisters (1564/1565) Mathias Prunnhofer (Brunnhofer) über. Das Haus gelangte 1737 für fast 200 Jahre in den Besitz der Familie Kratzer. Im Jahr 1793 wurde es neu erbaut. Wie auch das Nachbarhaus Hoher Markt 1 fiel das Gebäude dem großen Brand im April 1945 zum Opfer.
Im Jahr 1951 wurde das heutige Haus nach Plänen von Georg Lippert errichtet.
Literatur
- Richard Perger: Der Hohe Markt. Wien [u.a.]: Zsolnay 1970 (Wiener Geschichtsbücher, 3)S. 76 f.
- Johann Evangelist Schlager: Altertümliche Überlieferungen von Wien. Wien 1844, S. 92
- Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 46
- Theodor F. Meisels: Bummel durch Alt-Wien. Wien: Wien : Verl. Österr. Zeitg. 1936, S. 42
- Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 421
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 1, 2. Teil. Wien ²1951 (Manuskript im WStLA), S. 385-388