Schuchler

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Schuchler (auch Schüchler [gilt ebenso für alle nachfolgenden Stichwörter]), Ratsbürgerfamilie (nachweisbar circa 1300-1461, ausgestorben vor 1467). Die Schuchler sind 1337 bis um 1461/1467 als Besitzer eines Hauses am Kienmarkt (Konskriptionsnummer 454; etwa 1, Vorlaufstraße 2, Marc-Aurel-Straße 5 und 6) nachweisbar, außerdem besaßen sie umfangreiche Güter (Häuser, Weingärten, Zinse) in Wien und Umgebung (unter anderem besaßen sie 1358 den Neideckerhof [2]). Verschiedene Angehörige der Familie bekleideten städtische Funktionen: Heinrich (II.) ist 1338 und 1340-1341 als Münzmeister sowie 1340 als Ratsherr nachweisbar; dessen Söhne waren Leopold (1349 Stadtrichter), Hans (I.) (1356 Judenrichter) und Haunold (I.) Schuchler (1342 Stadtrichter, 1357-1358, 1360-1361 Bürgermeister); Haunolds Sohn Haunold (II.) Schuchler war 1395, 1397 und 1404 Ratsherr, 1401 Stadtrichter und 1402- 1403 Bürgermeister. Von Haunolds (II.) Söhnen war Haunold (III.) Schuchler 1435-1436 Stadtrichter, Jörg Schüchler 1446-1448 und 1452-1453 Stadtrichter und 1450-1451 Ratsherr. Beider Bruder Peter († 1456) hinterließ den minderjährigen Sohn Haunold (IV.), der zwischen 1461 und 1467 als letzter des Geschlechts starb. Zu den mit den Schuchler verschwägerten Ratsbürgerfamilien gehören die Chrannest, Eslarn, auf der Säul, Vierdung und Würffel. Die Schuchler waren teils als Kaufleute, Laubenherren und Hausgenossen tätig, teils lebten sie von Einkünften aus Haus- und Grundbesitz.

Literatur

  • Richard Perger: Die Wiener Ratsbürger 1396 – 1526. Wien: Deuticke 1988 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 18), S. 244 f.
  • Leopold Sailer: Die Wiener Ratsbürger des 14. Jahrhunderts. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1931 (Studien aus dem Archiv der Stadt Wien, 3/4), S. 396 ff., S. 521 f.