Schuhmacher

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Wappen der Schuhmacher von Hugo Ströhl 1904/1910.
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Art des Begriffs Berufsbezeichnung
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Letzte Änderung am 12.12.2022 durch WIEN1.lanm08jan
BildnameName des Bildes Genossenschaftswappen Schuhmacher Stroehl.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Wappen der Schuhmacher von Hugo Ströhl 1904/1910.

Das heute übliche standardsprachliche Wort "Schuhmacher" war ursprünglich norddeutsch, verdrängte aber in der Frühen Neuzeit andere Bezeichnungen und war seit dem 18. Jahrhundert mit höherem gesellschaftlichen Ansehen verbunden als der abwertend empfundene Begriff "Schuster".

In Wien seit 1264 urkundlich belegt, kam es wiederholt zu Spannungen mit den Reflern; diese waren nicht nur als Schuhflicker tätig, sondern vertrieben auch getragenes Schuhwerk, dessen Verkauf den Schustern verboten war. 1583 wurde die Zahl der Refler auf Betreiben der Schuhmacher auf zwölf beschränkt. Auf dem Areal des Bärringerhofes wurde 1846 das Innungshaus der Schuhmachergenossenschaft errichtet, das 1896 demoliert wurde. Im Jahr 1882 fanden große Schusterunruhen in Wien statt, nachdem der Fachverein der Schuster polizeilich aufgelöst und das Vereinsvermögen beschlagnahmt worden war.

Als Schutzpatron der Schuhmacher wird der heilige Erhard (Bischof von Regensburg) verehrt.

Wappen

1904 hat der Heraldiker Hugo Gerard Ströhl Wappen der Genossenschaften vorgelegt, die zur künstlerischen Innenausstattung der Versorgungsheimkirche dienten. Das Wappen der Schuhmacher hat folgendes Aussehen:

In Rot ein golden gekrönter schwarzer Schnabelschuh mit braunem Unterschuh oder Tripp, von einem goldgeschäfteten Pfeile mit silberner Spitze und ebensolchem Flitsch von oben nach abwärts durchbohrt.

Quellen

Literatur

  • Jakob Dont: Das Wiener Versorgungsheim. Eine Gedenkschrift zur Eröffnung. Wien: Verlag der Gemeinde Wien 1904, Taf. III
  • Jakob Dont [Hg.]: Der heraldische Schmuck der Kirche des Wiener Versorgungsheims. Mit dem Anhang: Beschreibung der Siegel der ehemaligen Wiener Vorstädte und Vorort-Gemeinden. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, S. 28f., Taf. III
  • Jakob Ebner: Wörterbuch historischer Berufsbezeichnungen. Berlin / Boston: de Gruyter 2015, S. 675 (Schuhmacher) u. 679 f. (Schuster)
  • Gerlinde Sanford: Wörterbuch von Berufsbezeichnungen aus dem siebzehnten Jahrhundert. Gesammelt aus den Wiener Totenprotokollen der Jahre 1648-1668 und einigen weiteren Quellen. Bern / Frankfurt am Main: Lang 1975 (Europäische Hochschulschriften. Reihe 1: Deutsche Sprache und Literatur, 136), S. 121 (Schuhmacher) u. 122 (Schuster)