Seligman Heller
Seligman(n) Heller, * 8. Juli 1831 Raudnitz, Böhmen (Roudnice, Tschechien), † 8. Jänner 1890 Wien 5, Krongasse 16 (Zentralfriedhof, Israelitische Abteilung, 1. Tor), Dichter, Schriftsteller. Kam 1854 nach Prag, studierte 1853-1856 an der Universität Wien (klassische Philologie, Philosophie und Geschichte), ging nach Leitmeritz (1863-1866 Leiter eines Pensionats und Lehrer an der Talmud-Tora-Schule) und war danach (1866-1872) Professor für Literaturgeschichte an der Handelsakademie in Prag sowie Theaterkritiker der Prager „Bohemia"; 1872 kehrte er nach Wien zurück, wurde hier kurzzeitig Feuilletonredakteur der „Deutschen Zeitung", dann jedoch Professor an der Handelsakademie.
In seinen Dichtungen verschmolz deutsches mit jüdischem Bildungsgut; Übersetzer aus europäischen Sprachen ins Hebräische.
Literatur
- Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
- Wilhelm Kosch: Deutsches Literatur-Lexikon. Biographisches und bibliographisches Handbuch. Bern: Francke 1949 ff.
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
- Patricia Steines: Hunderttausend Steine. Grabstellen großer Österreicher jüdischer Konfession auf dem Wiener Zentralfriedhof, Tor I und Tor IV. Wien: Falter-Verlag 1993, S. 107
- Das literarische Echo. Halbmonatsschrift für Literaturfreunde 21 (1904), Sp. 1467 ff., Sp. 1539 ff.