Selma Steinmetz

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Steinmetz, Selma
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. phil.
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  50368
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 1. September 1907
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 18. Juni 1979
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Bibliothekarin, Widerstandskämpferin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Selma Steinmetz, * 1. September 1907 Wien, † 18. Juni 1979, Bibliothekarin, Widerstandskämpferin.

Biographie

Selma Steinmetz wurde 1907 als mittlere von drei Töchtern des jüdischen Kaufmannes Chaim Steinmetz und seiner Frau Leni geboren. Beide Elternteile engagierten sich für die Sozialdemokratie. An der Universität Wien studierte Selma Geschichte, Germanistik und Pädagogik. 1931 promovierte sie mit der Dissertation "Bettina Brentano. Persönlichkeit, Künstlertum und Gedankenwelt". Als Sozialdemokratin fand sie im Ständestaat keine Anstellung als Lehrerin. 1937 ging sie nach Paris, wo sie sich dem Widerstand anschloss. Dort lernte sie auch ihren Lebensgefährten Oskar Großmann kennen. 1940 trat sie der Kommunistischen Partei bei und arbeitete im Sekretariat der Quäker in Toulouse. Von 1942 bis zu ihrer Verhaftung engagierte sich Steinmetz bei der sogenannten TA [Travail Anti-Allemand] in Lyon, die unter anderem Emigranten und Widerstandskämpfer mit illegalen Wohnräumen und Papieren versorgte. Selma Steinmetz und Oskar Großmann stellten illegale Zeitschriften und Flugblätter her, mit denen deutsche Soldaten informiert werden sollten.

1944 wurden beide zweimal verhaftet und gefoltert. Oskar Großmann überlebte die Misshandlungen nicht, Selma Steinmetz wurde in ein Sammellager in Paris überstellt, wo sie im August 1944 von der französischen Résistance befreit werden konnte. Sie blieb noch bis Anfang Dezember 1945 in Frankreich und betreute nach Kriegsende vorwiegend überlebende KZ-Opfer.

Zurück in Wien fand die Germanistin eine Anstellung bei den Städtischen Büchereien, wurde aber 1951 wegen ihrer Unterstützung des Oktoberstreiks gekündigt und war in den folgenden Jahren journalistisch tätig. Als 1963 das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) gegründet wurde, baute Selma Steinmetz dessen Bibliothek auf. 1966 erschien in der Schriftenreihe des Archivs Steinmetz' vielbeachtete Monografie "Österreichs Zigeuner im NS-Staat". 1968 trat sie aus Protest gegen die Vorgänge in der Tschechoslowakei aus der KPÖ aus und engagierte sich fortan für die Österreichische Liga für Menschenrechte und bei Amnesty International.

Weblinks