Sirkecke (1) hieß im Volksmund (nach dem Namen des dort befindlichen Lederwarengeschäfts von August Sirk) die stadtseitige Ecke der Kärntner Straße mit dem Kärntner Ring (heute Abgang zur Opernpassage und zur U-Bahn-Station Karlsplatz). Die Sirkecke bildete für Generationen einen beliebten Rendezvousplatz für die adelige und bürgerliche Gesellschaft. Hier begann das vornehmste Teilstück der Ringstraße (bis zum Schwarzenbergplatz); dieser "Wiener Nobelring" wurde um die Jahrhundertwende durch den Ringstraßenkorso berühmt, bei dem sich alles traf, das Rang und Namen hatte. Karl Kraus ließ in seinem Weltkriegsdrama "Die letzten Tage der Menschheit" jeden Akt sowie das Vorspiel an diesem symbolischen Ort beginnen, wobei die konkrete Verortung des Geschehens nicht bedeutet, dass es als "lokale Angelegenheit" zu verstehen ist. Ein Ölgemälde von Maximilian Lenz, das die Sirk-Ecke darstellt, befindet sich im Wien Museum.
Die "neue Sirkecke" befand sich Ecke Mahlerstraße.