Sophie Halberstam
Sophie Halberstam, * 5. März 1873 Bialystok (Polen), † 3. November 1944 Konzentrationslager Theresienstadt, Pädagogin, Schulgründerin.
Biographie
Sophie Halberstam stammte ursprünglich aus Polen. Sie studierte an der Universität Wien und legte 1907 die Lehramtsprüfung für Englisch und Französisch in Mädchenlyzeen ab. 1908 gründete sie gemeinsam mit Else Buberl das "Mädchenlyzeum auf der Wieden" in Wien IV, das kurz darauf als "Öffentliches Mariahilfer Mädchenlyzeum" in den 6. Wiener Gemeindebezirk übersiedelte und 1910 das Öffentlichkeitsrecht erhielt. 1922 wurde die Schule dem "Verein Mariahilfer Mädchenlyzeum" übergeben. Durch diese Umwandlung in eine Vereinsanstalt hatte die Schule Anspruch auf staatliche Subventionen. 1923/1924 wurde das Lyzeum schließlich in das Reform-Realgymnasium "Mariahilfer Mädchenmittelschule" umgewandelt. Halberstam blieb der Institution erhalten und führte die Schule von 1911 bis zu ihrem Ruhestand 1937 als Direktorin. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme wurde der Schule 1938 das Öffentlichkeitsrecht entzogen und somit deren Schließung erzwungen.
Sophie Halberstam wurde 1942 aufgrund ihrer jüdischen Herkunft deportiert und 1944 im Konzentrationslager Theresienstadt ermordet.
Literatur
- Ilse Korotin [Hg.]: biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 1: A-H. Wien / Köln / Weimar: Böhlau 2016, S. 1162 f.
- Elke Krasny: Stadt und Frauen. Eine andere Topographie von Wien. Wien: Metroverlag 2008, S. 36
- Amalie Mayer / Hildegard Meissner / Henriette Siess [Hg.]: Geschichte der österreichischen Mädchenmittelschule. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1952
- Österreichisches Biographisches Lexikon: Sophie Halberstam [Stand: 20.12.2017]
- Opferdatenbank Theresienstadt: Sophie Halberstam [Stand: 20.12.2017]