Spanischer Wind
Schaummasse aus Eischnee und feinem Zucker, je nach Verwendung gefärbt und aromatisiert und zu Baiserschalen (Meringen), Windringen für Christbaumschmuck oder für die Spanische Windtorte dressiert. In alten österreichen Kochbüchern schon sehr früh nachweisbar. Der Spanische Wind ist eine der wenigen Speisen, die die spanische Herkunft noch erkennen lassen. Vielfach ist das „Spanische" weggefallen (wie beim Triet), oder die Speise wurde umbenannt (wie das „Spanische Brot" zum Scheiterhaufen, die „Spanischen Nudeln" zu Makkaroni); aus dem „Spanischen Schnitz" wurde das Wiener Schnitzel. Durch die schon im 10. Jahrhundert einsetzende Wallfahrt zum Grab des Apostels Jakobus nach Santiago de Compostela lernten die Wallfahrer in den Herbergen spanische Speisen kennen. Die weitverzweigten Handelsbeziehungen Spaniens und die Ansiedlung spanischer Hofleute in Wien haben spanische Ingredienzen und Speisen nach Wien gebracht.
Literatur
- Hans Wiswe: Kulturgeschichte der Kochkunst. München 1970, S. 111