Stephan Rudas
Stephan Rudas, * 27. Mai 1944 Budapest, † 19. Juni 2010 Wien, Arzt, Psychiater.
Biografie
Stephan Rudas erlebte mit 13 Jahren den ungarischen Volksaufstand in Budapest und floh mit seinen Eltern nach Wien, wi er Medizin studierte und die Facharztausbildung für Psychiatrie und Neurologie absolvierte.
Zwischen 1977 und 1979 organisierte die Stadt Wien fünf Enqueten über den Stand der psychiatrischen Versorgung in Wien und Möglichkeiten zur Verbesserung der Situation, aus denen der Zielplan "Psychiatrische und psychosoziale Versorgung in Wien" hervorging. Als wesentlichster Punkt wurde die Errichtung ambulanter Anlaufstellen für psychosoziale Problemfälle bei gleichzeitiger Verkleinerung des Psychiatrischen Krankenhauses Baumgartner Höhe beschlossen; Stephan Rudas erhielt den Auftrag, diese Reform umzusetzen. Es entstanden acht sozialpsychiatrische Ambulatorien und ein sozialpsychiatrischer Notdienst, betrieben vom Kuratorium für psychosoziale Dienste. Ab 1980 war Rudas Chefarzt der Psychosozialen Dienste Wiens und über diese Funktion hinaus Anwalt für eine zeitgemäße Psychiatrie. Ende 2009 ging er in dieser Funktion in Pension.
Der Psychiater publizierte eine Reihe von Titeln zu psychologischen und psychiatrischen Themen.
Stephan Rudas verstarb 2010 nach längerer Krankheit. Im Jahr 2011 wurde in Wien-Penzing der Stephan-Rudas-Platz nach ihm benannt.
Literatur
- ORF Wien: Stephan Rudas gestorben. URL: http://wiev1.orf.at/stories/450886 [Stand: 16.10.2015]
- Psychiatrie-Reformer Stephan Rudas gestorben. In: Der Standard online, 20.06.2010. URL: http://derstandard.at/1276413561340/Psychiatrie-Reformer-Stephan-Rudas-gestorben [Stand: 16.10.2015]
- Nina Horaczek: Abschied von einem, der für psychisch kranke Menschen kämpfte. In: Falter 25/2010, S. 24
- Rathauskorrespondenz, 21.06.2010
- Wienbibliothek im Rathaus/Tagblattarchiv: Rudas, Stephan [Sign.: TP-041867]
Stephan Rudas im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.