Städtischer Fuhrpark
Als infolge der Zunahme des Verkehrs die Straßenreinigung manuell nicht mehr bewältigt werden konnte, wurden um die Jahrhundertwende erstmalig pferdebespannte Kehrmaschinen und hölzerne Schneepflüge für Pferdezug eingesetzt; die Überwachung der Arbeiten oblag den Bezirksvorstehungen, von denen einige auch einen eigenen Fuhrhof hatten. Nach und nach wurden die Aufgaben von der Stadtverwaltung übernommen; 1917 wurde der gesamte Straßenpflegedienst als erste technische Magistratsabteilung zentral zusammengefasst („Straßenpflege", ab 1918 „Straßenreinigung"). 1920 wurde die MA 30 mit dem Sachtitel „Straßenreinigung und Kraftwagenbetrieb" geschaffen, deren Bezeichnung 1921 in „Städtischer Fuhrwerksbetrieb" abgeändert wurde (nach zwischenzeitlichen Änderungen neuerlich 1943). Nach dem zweiten Weltkrieg wechselten die Bezeichnungen (1945-1948 Fuhrwerksbetrieb und Straßenpflege, 1948-1955 Fuhrwerksbetrieb, Müllbeseitigung und Straßenpflege, 1955 Stadtreinigung und Fuhrpark).
Die Kraftfahrzeuge der Stadtverwaltung werden in versicherungsrechtlichen und technischen Belangen von der MA 48 betreut. Der Fuhrpark (Betriebsabteilung Technik) stellt die Fahrzeuge und Maschinen nicht nur für die Straßenreinigung (einschließlich des Winterdiensts), die Müllabfuhr, die Problemstoffbeseitigung und den Personenkraftwagenbetrieb bereit, sondern betreut kraftfahrtechnisch auch alle Wagen anderer Dienststellen. Alle Fuhrleistungen für die technischen Abteilungen werden entweder mit eigenen Fahrzeugen durchgeführt oder an private Fuhrwerksunternehmer vergeben. Dem Fuhrpark obliegt der An- und Verkauf der Fahrzeuge aller Dienststellen (ausgenommen Ankauf für die Feuerwehr) und der Stadtwerke. Die Hauptwerkstätte repariert die Fahrzeuge und Maschinen und leistet auf den Gebieten der mechanischen Straßenreinigung und Schneebeseitigung, aber auch der Müllabfuhr technische Entwicklungsarbeit durch Neukonstruktionen und Verbesserungen.
1935 befanden sich neben den heute noch bestehenden Garagen im 5. und im 17. Bezirk weitere im 7. (Lerchenfelder Straße 1) und im 20. Bezirk (Salzachstraße 8).
1992: Hauptwerkstätte: 17, Lidlgasse 5. Werkstätte Grinzing: 19, Grinzinger Straße 151. Garagen: 1, Friedrich-Schmidt-Platz (seit Mai 1947); 5, Einsiedlergasse 2; 17, Richthausenstraße 2; 20, Leystraße 87 (seit 1952). Abschleppgruppe (seit 1959): Einsatzstelle 5, Einsiedlergasse 2 (Verwahrstelle 10, Eibesbrunnergasse 9).
Literatur
- Verwaltungsberichte der Stadt Wien
- Felix Czeike / Peter Csendes: Die Geschichte der Magistratsabteilungen der Stadt Wien 1902-1970. Wien: Jugend und Volk 1971 – 1972. Band 1 (Wiener Schriften, 33), S. 203 ff.
- Wiener Stadtbauamt [Hg.]: Die Tätigkeit des Wiener Stadtbauamtes und der städtischen Unternehmungen technischer Richtung in der Zeit von 1935-1965. Band 2. Wien: Selbstverlag 1974, S. XXVII