Szapolyai

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Szapolyai (ältere Schreibweise Zapolya), ungarische Adelsfamilie, die ursprünglich in Bosnien ansässig war und deren Aufstieg unter Matthias Corvinus begann.

Emmerich

(† 1487; Grablege in der Kirche des Zipser Kapitels [Spisska Kapitula, SR]) wurde 1459 Vorsteher sämtlicher ungarischer Salzkammern, 1464 Banus von Kroatien, 1465 (gemeinsam mit seinem Bruder Stefan) Graf in der Zips, erbte 1469 von seinem Schwager Paul Bebek Tokaj, gründete dort 1470 ein Paulinerkloster, stiftete im selben Jahr die Grabkapelle der Szapolyai an der Ladislauskirche in Donnersmark (Bauformen vom Wiener Stephansdom beeinflußt) und war 1485-1487 Palatin von Ungarn.

Stefan

Stefan war der Bruder von Emmerich († 1499; Kirche des Zipser Kapitels) er war zunächst Burghauptmann von Gran, ab 1471 Feldherr des Königs, erwarb 1476 Trentschin, war 1486-1490 Statthalter des Matthias Corvinus in Niederösterreich (in dieser Zeit besaß er das Haus 1, Salvatorgasse 4-8, Fischerstiege 2), trat nach dem Tod des Königs und der Vertreibung der Ungarn aus Österreich in den Dienst des neuen Königs Wladislaw und war 1492-1499 Palatin von Ungarn (er besaß zuletzt 72 Burgen). Aus Stefans Ehe mit Hedwig, der Tochter des Herzogs Pšemysl von Teschen, entspross Johann.

Johann

(* 1487, † 22. Juli 1540 Mühlbach [Sebes, Rumänien], Bestattung in Stuhlweißenburg), ab 1511 Woiwode von Siebenbürgen, schlug 1514 den von Georg Dozsa geführten Bauernaufstand grausam nieder, trug (durch [absichtliches?] Fernbleiben vom königlich-ungarischen Heer) Mitschuld an der Vernichtung desselben durch die Türken in der Schlacht bei Mohács (29. August 1526; Tod König Ludwigs II.) und wurde am 11. November 1526 von der Mehrheit der ungarischen Reichsstände zum König von Ungarn gewählt (die Minderheit wählte am 17. Dezember 1526 den Habsburger Ferdinand I., der sich auf die zuletzt 1515 besiegelten Erbverträge berief und zunehmend Anhänger gewann). Fortan kam es zu wechselvollen Kämpfen zwischen den beiden Rivalen und zu fallweiser Einmischung der Türken, die Szapolyai 1528 anerkannten (türkische Einfälle nach Österreich 1529 und 1532); im Frieden von Großwardein (23. Februar 1538) vereinbarten Ferdinand und Szapolyai gegenseitige Anerkennung auf der Grundlage der bisherigen Machtbereiche; im Fall des erbenlosen Tods Johanns sollte sein Bereich an Ferdinand fallen. Am 2. März 1539 heiratete Johann die polnische Königstochter Isabella, am 7. Juli 1540 wurde sein Sohn Johann Sigismund geboren († 14. März 1571 [erbenlos]). Am 29. August 1541 annektierten die Türken den mittleren Teil Ungarns mit der Hauptstadt Ofen (Buda) und wiesen Johann Sigismund Siebenbürgen als Herrschaftsbereich zu; der Norden und Westen Ungarns blieben in der Hand der Habsburger. Diese Dreiteilung währte bis 1699 (Friede von Karlowitz); ab diesem Zeitpunkt war ganz Ungarn habsburgisch.

Literatur

  • Matthias Corvinus und die Renaissance in Ungarn. Katalog Schallaburg 1982, S. 246 ff. und Katalog Nummern 144, 836, 837, 846, 882
  • Neuer Siebmacher. Constantin Reichenauer von Reichenau, Géza von Csergheö, Oscar von Bárczay: Der Adel von Siebenbürgen. Nürnberg 1898, S. 5 f.