Tapisserie
(von französisch tapis = Teppich), gewebte färbige Wandteppiche mit bildlichen und ornamentalen Darstellungen (die Bezeichnung Gobelin ist zu vermeiden, weil sie sich nur von der Pariser Firma der Familie Gobelin [Anfang 17. Jahrhundert] ableitet). Tapisserien entstehen nach dem Entwurf eines Malers, der auf einen Karton (in der vorgesehenen Größe der Tapisserie) übertragen wird, nach dem mit farbigen Fäden gewebt wird. Tapisserien wurden in Europa bereits im Mittelalter hergestellt (Zentrum ab dem 16. Jahrhundert Brüssel, ab dem 17. Jahrhundert auch Frankreich und England). Tapisserien dienten der Ausstattung von Burgen, Schlössern, Kirchen und öffentlichen Gebäuden; da sie leichter als Gemälde zu transportieren waren, nahm man sie auch auf Reisen mit. Die größte Tapisseriensammlung Österreichs besitzt das Kunsthistorische Museum (Serien aus dem 16.-18. Jahrhundert); das Stift Klosterneuburg besitzt eine Serie (17. Jahrhundert), das Stift Heiligenkreuz eine von Johannes Fuchsmagen gestiftete Tapisserie (Anfang 16. Jahrhundert; ursprünglich im Dorotheerkloster).
Literatur
- Barocke Tapisserien aus dem Besitz des Kunsthistorischen Museums Wien. Katalog Halbturn 1975
- Historische Schlachten auf Tapisserien aus dem Besitz des Kunsthistorischen Museums Wien 1976
- Tapisserien im Zeichen der Kunst Raffaels. Katalog Messepalast 1983
- Die Portugiesen in Indien. Katalog Kunsthistorisches Museum 1992 / 1993