Telefonautomaten
Robert Jentzsch erhielt am 8. Februar 1899 ein Patent für einen Münzfernsprecher. Eine von ihm gegründete Telefonautomatengesellschaft und die ihm 1901 erteilte Konzession des Handelsministeriums bereiteten den Weg zur Einführung der Telefonautomaten. Erst sein Mitarbeiter und Nachfolger Stephan Bergmann konnte jedoch die Einführung der öffentlichen Telefonautomaten ("Münzfernsprecher") in eigenen auf Straßen und Plätzen frei aufgestellten Telefonhäuschen durchsetzen und damit Wien zum Vorbild für Europa machen. Die Telefonautomaten (ein wesentlicher Teil des technischen "Stadtmobiliars") wechselten im Lauf der Jahrzehnte nicht nur mehrfach ihr äußeres Bild (vom Häuschen mit Tür über Klapptüren bis zu größtenteils offenen Sprechzellen, die an stark frequentierten Plätzen [etwa Bahnhöfen] häufig in Reihen aufgestellt wurden), sondern im Zuge des Fortschritts der Technik auch ihre Ausstattung (Tastentelefon, Auslandsverbindungen) und ihr Angebot (Telefonwertkarten, Kreditkartenannahme und so weiter). Mit dem Siegeszug des Handys begannen die Telefonautomaten an Bedeutung zu verlieren und wurden in ihrer Zahl reduziert.
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Handelsgericht, B75 - Handelsregister Ges: Ges 58/240 (Eintrag der Firma "Robert B. Jentzsch & Co" im Handelsregister)
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Handelsgericht, B 78 - Handelsregister C: C 2/51 (Eintrag der Firma "Telephon-Automaten Gesellschaft m.b.H." im Handelsregister)
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Handelsgericht, B67 - Handelsregister A: A 29/71 (Eintrag der Firma "Liebl & Engel Telefonzellenbauanstalt" im Handelsregister)
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Handelsgericht, B78 - Handelsregister C: C 36/169 (Eintrag der Firma "Katag" Kaffeehaus-Telefon Automaten Gesellschaft m.b.H. im Handelsregister)
Weblinks
- Datenbank des Technischen Museums: Übersicht über unterschiedliche Modelle von Telefonzellen [Stand: 23.07.2024]