Zasche Theodor (Theo), * 18. Oktober 1862 Wien, † 15. November 1922 Wien 3, Reisnerstraße 6 (Zentralfriedhof, Grab 15E/13/2 [Grabwidmung ehrenhalber und Inobhutnahme durch die Stadt Wien am 3. März 1926), Maler, Karikaturist, Gattin Karoline (* 17. Juni 1872, † 8. September 1949), Sohn des Miniaturmalers Josef Zasche (1821-1881).
Studierte an der Wiener Kunstgewerbeschule (Schüler von Laufberger und Berger), übernahm nach dem Tod seines Vaters († 13. April 1881) dessen Werkstätte für Porzellanmalerei und widmete sich vor allem der Ausführung von feinen Arbeiten in Fayence und Email.
Am 24. März 1892 wurde Zasche Mitglied des Künstlerhauses. Nebenbei zeichnete er regelmäßig für den "Floh" und das "Wiener Witzblatt", für die Berliner "Lustige Blätter" und die Münchener "Fliegenden Blätter" sowie (ab 1910) für die "Oesterreichische Volks-Zeitung", wobei er vor allem die politische Satire pflegte.
Nach dem Tod Hanns Schließmanns wurde Zasche 1920 ständiger Mitarbeiter der "Wiener Luft".
Ein guter Kenner des Wiener Lebens und der Wiener Gesellschaft, erreichte er in seinen sauber ausgeführten Feder- und Tuschzeichnungen mit wenigen Strichen Porträttreue; mit liebenswürdigem Humor verstand er es zu karikieren, ohne zu verletzen.
Literatur
- Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Wien: Daberkow Band 2 1892 ff.
- Hermann Clemens Kosel: Deutsch-österreichisches Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Band 1: Biographien der Wiener Künstler und Schriftsteller. Wien: Verlag der Gesellschaft für Graphische Industrie 1902
- Richard Bamberger [Hg.]: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Wien: Verlags-Gemeinschaft Österreich-Lexikon 1995
- Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950