Daten zum Begriff
Zismenmacher (auch: Zischmenmacher, Czismenmacher) waren Schuster, die leichte, anliegende ungarische Reitstiefel - die so genannten Czismen (ungar. czisma = Stiefel) - verfertigten. Ab dem späten 17. Jahrhundert ist eine rege ungarische Zuwanderung nach Wien zu beobachten, in deren Zuge mit ungarischen Schustern auch die Czismen Einzug in die kaiserliche Residenzstadt hielten; bereits 1691 erteilte Leopold I. den zu diesem Zeitpunkt bereits in einer Zunft organisierten Wiener Zismenmacher eine Ordnung. Noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts sind die Zismenmacher in Wien nachweisbar.
Literatur
- Jakob Ebner: Wörterbuch historischer Berufsbezeichnungen. Berlin / Boston: de Gruyter 2015, S. 861 (Zischmenmacher)
- Rudi Palla: Verschwundene Arbeit. Ein Thesaurus der untergegangenen Berufe. Reprint der limitierten Bleisatzausgabe. Frankfurt am Main: Eichborn 1994 (Die andere Bibliothek, 115), S. 369 (Zischmenmacher)
- Gerlinde Sanford: Wörterbuch von Berufsbezeichnungen aus dem siebzehnten Jahrhundert. Gesammelt aus den Wiener Totenprotokollen der Jahre 1648-1668 und einigen weiteren Quellen. Bern / Frankfurt am Main: Lang 1975 (Europäische Hochschulschriften. Reihe 1: Deutsche Sprache und Literatur, 136), S. 75 (Czismenmacher), 144 (Ungarischer Schuster)