Zünfte

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Letzte Änderung am 12.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri

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Zünfte bezeichnen einen korporativen Verband von Handwerkern bzw. Kleinhändlern. Als Begriff tritt er seit dem 13. Jahrhundert in den Quellen selbst auf, wird aber auch in der handwerksgeschichtlichen Forschung für Handwerkerorganisationen verwendet. Ihre Ursprünge hat die Bezeichnung „Zunft“ im alemannischen Sprachraum um den Bodensee. Sie schob sich im Laufe des späten Mittelalters immer mehr in den Norden und Osten. Im bayerisch-österreichischen Sprachgebiet war bis in die Frühe Neuzeit allerdings der Begriff „Zeche“ üblich, um Handwerkerorganisationen (aber mitunter auch Bruderschaften) zu benennen; erst im 17. Jahrhundert kam auch hier vermehrt die Bezeichnung „Zunft“ auf.

Der beharrliche Kampf der zunftmäßig organisierten Handwerker um ihre Rechte (16.-18. Jahrhundert) war die Reaktion auf Konkurrenzsituationen, die durch die hofbefreiten Handwerker, die Störertätigkeit der Stadtguardia und die Zulassung neuer Gewerbezweige entstanden sind. Diese Konflikte wurden erst durch die Gewerbepolitik Maria Theresias und ihrer Nachfolger beseitigt.

Bruderschaften, Gewerbe, Handwerker, Handwerksordnungen, Innung.

Literatur

  • Karl Uhlirz: Das Gewerbe. In: Geschichte der Stadt Wien. Hg. vom Altertumsverein zu Wien. Band 2/2. Wien: Holzhausen 1905, S. 592 ff.
  • Viktor Thiel: Die Handwerkerordnung Ferdinands I. für die 5 niederösterreichischen Lande 1527. In: Jahrbuch der Landeskunde Niederösterreichs, Neue Folge (1909), S. 21 ff.
  • Viktor Thiel: Gewerbe und Industrie. In: Geschichte der Stadt Wien. Hg. vom Altertumsverein zu Wien. Band 4. Wien: Holzhausen 1911, S. 411 ff.
  • Heinz Zatschek: Handwerk und Gewerbe in Wien. Von den Anfängen bis zur Erteilung der Gewerbefreiheit im Jahre 1859. Wien: Österreichischer Gewerbeverl. 1949
  • Günther Chaloupek: Wien, Wirtschaftsgeschichte. 1740-1938. Teil l: Industrie. Wien: Jugend & Volk 1991, S. 101 ff.