Verwertungsstelle für jüdisches Umzugsgut der Geheimen Staatspolizei
48° 12' 40.21" N, 16° 22' 27.69" E zur Karte im Wien Kulturgut
abgekürzt Vugesta. Die Vugesta wurde im September 1940 unter Federführung der Wiener Gestapo gegründet. Ihr erster Leiter war der stellvertretende Leiter der GESTAPO-Leitstelle Wien Karl Ebner. Sie diente der Verwertung des Wiener Jüdinnen und Juden geraubten beweglichen Vermögens. Im Zuge der sogenannten "Kommissionierungen" und der anschließenden Deportation der Wiener Jüdinnen und Juden wurde auch deren gesamtes Eigentum als "staats- und volksfeindliches Vermögen" eingezogen. Die geraubten Vermögenswerte wurden von Ebner und dem von ihm eingesetzten Vermögensverwalter Dr. Karl Herder über das Dorotheum versteigert. Der Erlös ging an die Reichsfinanzverwaltung. Die Preise für das Raubgut wurden auf Anweisung von Ebner möglichst niedrig angesetzt. Laut Aussage Ebners in seinem Prozess 1948 betrug der Gesamterlös ca. 16 Millionen Reichsmark, wobei 12,5 Millionen auf Verkäufe über das Dorotheum entfielen und 3,5 Millionen auf den freien Verkauf.
Literatur
- Robert Holzbauer: "Einziehung volks- und staatsfeindlichen Vermögens im Lande Österreich". Die "VUGESTA" - Die Verwertungsstelle für jüdisches Umzugsgut der Gestapo. In: Spurensuche 1-2/2000
- Thomas Mang: Die Unperson. Karl Ebner - Judenreferent der Gestapo Wien. Eine Täterbiographie. Bozen: Raetia, 2013
- Schlussbericht der Historikerkommission der Republik Österreich, Bd. 01, Vermögensentzug während der NS-Zeit sowie Rückstellungen und Entschädigungen seit 1945 in Österreich. Zusammenfassungen und Einstellungen. Wien: Oldenbourg, 2003