Visitation

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Daten zum Begriff

Kirchliche Visitationen sind bis heute Kontrollbesuche in den Pfarren und Kirchengemeinden zur Untersuchung und Wahrung der Praxis und Norm kirchlicher Regeln und Vorschriften.

Die spätantike Bischofskirche entwickelte das Inspektionsverfahren der Visitation, welches von der mittelalterlichen Kurie institutionell ausgestaltet wurde. Im Rahmen der Visitationen förderte der Bischof durch den Besuch von Kommissaren in den Gemeinden die Seelsorge, sicherte die Rechtgläubigkeit, kontrollierte den Pfarrklerus und wahrte den kirchlichen Besitz. Visitationen stellten ein Mittel der Disziplinierung, Verordnung kirchlichen Rechts und Informationsbeschaffung dar. Die Visitatoren legten in den Zielorten Fragenkataloge vor, worüber ein Protokoll erstellt wurde.

Literatur

  • Stefan Brakensiek, Thomas Simon, Visitation. In: Enzyklopädie der Frühen Neuzeit, Bd. 14, Sp. 342–346.
  • Ernst Walter Zeeden, Thaddäus Lang, Kirche und Visitation. Beiträge zur Erforschung des frühneuzeitlichen Visitationswesens in Europa (Stuttgart 1984), S. 13.